Def Jam Recordings

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Def Poetry Jam)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Def Jam Recordings
Mutterunternehmen Island Def Jam Music Group
Universal Music Group
Vivendi
Aktive Jahre seit 1984
Gründer Rick Rubin
Russell Simmons
Sitz New York City
Website http://www.defjam.com/
Labelcode LC 8427
Sublabel(s) Roc-A-Fella Records
Murder Inc. Records
Genre(s) Hip-Hop, Contemporary R&B

Def Jam (von def, so viel wie „cool“[1]) ist ein von Rick Rubin und Russell Simmons gegründetes, US-amerikanisches Plattenlabel, das sich auf Hip-Hop-Künstler konzentriert. Von 2004 bis 2007 wurde es von US-Rapper Jay-Z geleitet. Das Label trug maßgeblich dazu bei, die Hip-Hop-Kultur auch im Mainstream zu verankern und war neben Motown die erfolgreichste Plattenfirma, die Afroamerikaner aufnahm.[2]

Es wurde 1984 von Rick Rubin und Russell Simmons gegründet. Die ersten Geschäftsräume fanden sich in Rubins Wohnheimzimmer auf dem College. Die erste Veröffentlichung auf dem Label kam von einer damals nur lokalen Größe, dem Teenager LL Cool J mit I Need a Beat. Darauf folgten Beastie Boys mit Rock Hard. Der Erfolg beider Singles brachte dem Label einen Vertriebsdeal mit CBS Records, der Def Jam 600.000 USD einbrachte. Andere Künstler wie Run DMC und Public Enemy folgten.

Frei inspiriert von der Gründungsgeschichte ließ Simmons 1985 den Film Krush Groove drehen. Der Film, der fast keine Handlung hat, stellt vor allem Auftritte der damaligen Def-Jam-Künstler Beastie Boys, LL Cool J, The Fat Boys in den Mittelpunkt der Handlung. Gedreht für drei Millionen US-Dollar, spielte der Film über 20 Millionen Dollar ein.

1986 erschien auf Def Jam das Thrash-Metal-Album Reign in Blood von Slayer, auf dem sonst auf Hip-Hop ausgerichteten Label.

Rubin verließ Def Jam 1989, zog von New York nach Los Angeles[3] und gründete Def American. Über die Jahre kaufte PolyGram 60 % der Firmenanteile von Def Jam. 1998 wurde es ein Teil von Universal Music. Der Konzern führte das Label mit Island Records zu Island Def Jam Records zusammen. Def Jam hatte zu dieser Zeit bereits Jahreseinnahmen von etwa 200 Millionen US-Dollar.

Als unabhängige Label gründete Def Jam Roc-A-Fella Records und Murder Inc. Records.

Der Konzern lizenziert den Namen Def Jam mittlerweile für zahlreiche andere Produkte: Neben dem Street-fashion-Label gibt es eine Computerspielreihe Def Jam in Zusammenarbeit mit Electronic Arts, Defjammobile, das Handy-Klingeltöne und ähnliches anbietet. Es gibt den Energy-Drink Def Con 3 ebenso wie Kreditkarten.

Def Comedy Jam war eine jahrelang im Fernsehen laufende Serie mit hervorragenden Einschaltquoten, in denen unter anderem Martin Lawrence, Bill Bellamy, Bernie Mac und Chris Rock ihre Karrieren begannen. Die von Simmons zusammengebrachte Show Def Jam Poetry wird seit 2001 auf dem Fernsehsender HBO ausgestrahlt. In ihr präsentiert Simmons junge Dichter aus der Poetry-Slam-Szene. Die Sendung wurde kurz danach auch als Broadway-Show aufgeführt. Sie brachte ein anderes Publikum an den Broadway als dort normalerweise anzutreffen ist und gewann einen Tony Award.

Von 2004 bis 2007 leitete der Rapper Jay-Z das Label. Sein Nachfolger, Shakir Stewart beging am 1. November 2008 Suizid. Dessen Nachfolger wurde L.A. Reid, welcher wiederum im Jahr 2012 von Steve Bartels abgelöst wurde. Seit 2018 nimmt diese Position Eminem's langjähriger Manager Paul Rosenberg ein.[4]

Künstler bei Def Jam (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Stacy Gueraseva: Def Jam, Inc.: Russell Simmons, Rick Rubin, and the Extraordinary Story of the World’s Most Influential Hip-Hop Label; One World/Random House
  • Alex Ogg: The Men Behind Def Jam: The Radical Rise Of Russell Simmons And Rick Rubin; 2002
  • Ronin Ro: Raising Hell; Amistad, New York 2005
  • Russel Simmons: Life and Def: Sex, Drugs, Money, + God; Three Rivers Press 2002,* The Player hu iz the gay (2006) von Stephan King

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Marc Spitz: Mick Jagger. Rebell und Rockstar. (Originaltitel: Jagger. Rebel, Rock Star, Rambler, Rogue, 2011) Aus dem Englischen von Sonja Kerkhoffs. Edel Germany, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8419-0122-4, S. 285–286.
  2. Blackpast.org „Def Jam“
  3. Marc Spitz: Mick Jagger. Rebell und Rockstar. (Originaltitel: Jagger. Rebel, Rock Star, Rambler, Rogue, 2011) Aus dem Englischen von Sonja Kerkhoffs. Edel Germany, Hamburg 2012, ISBN 978-3-8419-0122-4, S. 285.
  4. Paul Rosenberg named CEO of Def Jam Recordings. latimes.com, 3. August 2017, abgerufen am 8. Oktober 2017.
  5. Jon Caramanica: Alessia Cara Speaks Up for the Outsiders on 'Here' In: The New York Times, 19. Mai 2015. Abgerufen am 1. Juni 2015 
  6. a b Yohance Kyles: Def Jam Announces 'Undisputed' Compilation Featuring New Artists On The Roster. In: Allhiphop.com. 24. Januar 2019, archiviert vom Original am 24. Januar 2019; abgerufen am 24. Januar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/allhiphop.com
  7. "Def Jam signs August 08". In: august08. Abgerufen am 12. Mai 2021.
  8. Beau Young Prince. In: Facebook.com. Abgerufen am 14. Oktober 2019.
  9. a b c d Logic Launches BobbyBoy Records as Joint Venture With Def Jam. In: Variety.com. 19. Juni 2019, abgerufen am 8. September 2019.
  10. Bobby Sessions: Bobby Sessions. Def Jam, 25. August 2018, abgerufen am 25. August 2018.
  11. Ali Booth: Carson Lueders Lands Major Music Contract with Def Jam. In: Tigerbeat.com. 19. Juni 2019, abgerufen am 8. September 2019.
  12. DaniLeigh: DaniLeigh. Def Jam, 25. August 2018, abgerufen am 25. August 2018.
  13. Milca P.: Fredo Bang Connects With Tay Keith On „Face Down“. In: HotNewHipHop. 6. Oktober 2019, abgerufen am 6. Januar 2020.
  14. Michael Saponara: SOB X RBE Links With Hit-Boy for New 'Family Not a Group' Project: Listen. In: Billboard.com. 17. April 2019, abgerufen am 23. April 2019.
  15. Riley Wallace: Singer Kaash Paige Talks 'Love Songs' & Def Jam Debut. In: HipHopDX.com. 2. Dezember 2019, abgerufen am 18. Februar 2020.
  16. Joe Price: Premiere: Maxo Drops „Time“ Video. In: Complex.com. 23. Januar 2019, abgerufen am 23. Januar 2019.
  17. Shaad D'Souza: Listen to Saint Bodhi's arresting debut single „FlowerChild“. In: Thefader.com. 21. August 2019, abgerufen am 8. September 2019.
  18. Rob Hakimian: London newcomer Suzi Wu signs to Def Jam and shares 'Grim Reaper' ahead of new EP. In: Thefourohfive.com. 6. November 2018, archiviert vom Original am 25. Dezember 2018; abgerufen am 24. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thefourohfive.com
  19. Def Jam Boosts A&R Department, Announces New Deals With YK Osiris, Ronny J. In: Billboard.