Synode von Braga

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Die erste Synode von Braga, Concilium bracarense primum, fand 561 in der heute portugiesischen Stadt Braga statt. Das lokale Konzil, welches am Metropolitansitz des suebischen Reiches unter der Leitung von Lucretius von Braga stattfand, war möglich geworden, da mit König Ariamir[1] das Suebenreich wieder von einem katholischen König beherrscht wurde, nachdem seine arianischen Vorgänger katholische Versammlungen ihrer Untertanen verboten hatten.[2]

Die acht Synodenväter, die gallaecischen Bischöfe Lucretius, Andreas, Martinus, Cottus, Ildericus, Lucentius, Timotheus und Maliosus[3][4] wandten sich in einem Dekret vor allem gegen den Priscillianismus und Manichäismus. Von Bedeutung ist die Verurteilung der Lehre, der Teufel sei ungeschaffen.[5] Damit traf die Synode die erste lehrmäßige Aussage über den Teufel in der Kirchengeschichte.[6]

In einem zweiten Dekret trafen die Synodenväter Entscheidungen zur Ordnung der Liturgie, die jedoch – ebenso wie spätere Konzilien – nur lokale Bedeutung hatten und letzten Endes zu einer lokalen Eigenliturgie, dem ritus bracarensis, führten.

  • Carl Joseph Hefele: Conciliengeschichte: nach den Quellen bearbeitet. Freiburg 1873, S. 15ff. (online)
  • José Orlandis / Domingo Ramos-Lissón: Die Synoden auf der Iberischen Halbinsel bis zum Einbruch des Islam (711). Paderborn 1981, ISBN 3-506-74681-2.
  • Knut Schäferdiek: Die Kirche in den Reichen der Westgoten und Suewen bis zur Errichtung der westgotischen katholischen Staatskirche. de Gruyter, Berlin 1967, S. 124–128.eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise

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  1. Ariamir ist lediglich den Akten des 1. und 2. Konzils von Braga bezeugt Dietrich Claude: Prosopographie des spanischen Suebenreiches PDF In: Francia Bd. 6 (1978) S. 652
  2. E. A. Thompson: The Goths in Spain, Oxford 1969, S. 35.
  3. Concilium bracarense primum octo episcoporum, habitum aera DXCIX, anno tertio Ariamiri regis,die Kalendarum Maiarum. bei: Bibliotheca Augustana
  4. Adolph Helfferich: Entstehung und Geschichte des Westgothen-Rechts. Georg Reimer, Berlin 1858, S. 31.eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Vgl. Can. 7 des Konzilsdekrets: Si quis dicit, diabolum non fuisse prius bonum angelum a Deo factum, nec Dei opificium fuisse naturam eius, sed dicit eum ex chao et tenebris emersisse nec aliquem sui habere auctorem, sed ipsum esse principium atque substantiam mali, sicut Manichaeus et Priscillianus dixerunt, anathema sit. (dt. Wer sagt, der Teufel sei nicht früher ein von Gott geschaffener guter Engel gewesen und seine Natur sei kein Werk Gottes gewesen, sondern sagt, er sei aus dem Chaos und der Finsternis aufgetaucht und habe keinen Urheber seiner selbst, sondern sei selbst das Prinzip und die Substanz des Bösen, wie Manichäus und Priscillian sagten, der sei mit dem Anathema belegt.) Zitiert nach DH 457.
  6. Jeffrey Burton Russell: Lucifer. The Devil in the Middle Ages, Ithaca, Cornell University Press, 1984, S. 95.