Adolf Eybel

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Bildnis eines Mannes in Mönchskutte

Adolf Eybel (* 24. Februar 1808 in Berlin; † 12. Oktober 1882 ebenda) war ein deutscher Maler und Lithograf.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eybel wurde bereits mit 14 Jahren Schüler an der Kunstakademie seiner Heimatstadt Berlin.[1] Ab 1828 konnte sich Eybel fast regelmäßig an den jährlich stattfindenden akademischen Ausstellungen beteiligen.[2] Nach seiner Ausbildung dort und mehreren Studienreisen nahm ihn 1830 der Maler Karl Wilhelm Kolbe d. J., sein späterer Schwiegervater, als Schüler an.[3] Gefördert und unterstützt durch seinen Lehrer, war es Eybel 1834 möglich, für fünf Jahre nach Paris zu gehen und bis 1839 bei Ary Scheffer und hauptsächlich bei Paul Delaroche zu studieren.[4] Er konzentrierte sich in dieser Zeit auf die Genremalerei. So beschickte er beispielsweise die Berliner Akademie-Ausstellung 1836 mit dem Bild Aehrenleserin.[4]

1839 kehrte Eybel nach Deutschland zurück und ließ sich in Berlin nieder. Als freischaffender Maler und Lithograf beschäftigte er sich vornehmlich mit Porträt- und Genremalerei.[1] 1846 schuf Eybel das monumentale Historienbild Der große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin,[1] mit dem er sich quasi über Nacht einen Namen machte.[2] Es hing im ehemaligen Berliner Stadtschloss und gilt als Kriegsverlust. 1849 wurde die Darstellung als Jahresgabe für die Mitglieder des Vereins der Kunstfreunde in Preußen von Paul Sigmund Habelmann gestochen.[3]

1849 betraute man Eybel mit einem Lehrauftrag und übertrug ihm als Nachfolger von Friedrich Leopold Bürde die Leitung der „Klasse der Tiermalerei“ an der Kunstakademie.[1] Im Februar 1851 wurde er dort Professor und im Mai 1852 wurde er zum Akademischen Senatsmitglied ernannt.[5]

In den 1870er Jahren unterrichtete er außerdem die „Malklasse nach dem lebenden Modell“ (auch „Lebensklasse“ genannt)[6] im Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen.[7]

Im Alter von 74 Jahren starb Adolf Eybel 1882 in Berlin und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.[8]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aehrenleserin
  • Bauernkinder im Eselskarren aus Romainville bei Paris
  • Ein Winzer, seine Gärten und Felder betrachtend
  • Milchhändlerin
  • Ein Fischer mit seinem Mädchen (ursprünglich Lautenspieler und Mädchen, Öl auf Leinwand)
  • Spaziergang aus Goethes „Faust“
  • Italienische Fischer
  • Die Weinzeche
  • Eine Szene aus Walter Scotts „Woodstock“
  • Richard Löwenherz und Blondel
  • Freskogemälde in der Apsis der Heilandskirche am Port von Sacrow (1845; Entwurf: Carl Joseph Begas)
  • Der große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin (Historienbild)
  • Albrecht Achilles, im Kampf mit den Nürnbergern, erobert eine Fahne (Ölstudie)
  • Die Räuberfamilie (Mutterliebe entdeckt den ersten Zahn) (Lithografie nach C. E. Ehrhardt)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1846: Goldene Medaille für Der große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin[9]
  • 1850: Kleine Goldene Medaille für (?)[9]
  • 1858: Große Silberne Medaille alten Stempels für die geleistete Senatsarbeit

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Adolf Eybel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Mit mehr als 11.000 Abbildungen im Text und auf über 1400 Bildertafeln, Karten und Plänen sowie 130 Textbeilagen. sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Sechster Band. Erdeessen bis Franzén. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1904, Eybel, Adolf, S. 235.
  2. a b Victor Alexander Carus: Eybel, Adolf. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker unter Mitwirkung von etwa 400 Fachgelehrten des In- und Auslandes. Unveränderter Nachdruck der Originalausgaben Leipzig 1915 und 1916. Elfter Band. Erman – Fiorenzo. Deutscher Taschenbuch Verlag, Lizenzausgabe der E. A. Seemann Verlag GmbH Leipzig, München 1992, ISBN 3-423-05908-7, S. 125.
  3. a b Iris Berndt: Eybel, Adolf. In: Allgemeines Künstler-Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 35. Eschka – Ezenwa. KG Saur, München / Leipzig 2002, ISBN 3-598-22775-2, S. 502.
  4. a b Lisa Hackmann: Eybel, Adolf (Eibel, Adolph). In: France Nerlich, Bénédicte Savoy [u. a.] (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band I: 1793–1843. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-029057-8, Parisaufenthalt 1834–1839, S. 72 f.
  5. Iris Berndt: Eybel, Adolf. In: Allgemeines Künstler-Lexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Band 35. Eschka – Ezenwa. KG Saur, München / Leipzig 2002, ISBN 3-598-22775-2, S. 502 (tradierte falsche Jahreszahlen korrigiert).
  6. Hugo Troschel, Theodor Wendler, Theodor Prüfer (Hrsg.): Zeichenhalle. Illustrirte Monats-Blätter für Zeichenkunst und Zeichenunterricht mit besonderer Berücksichtigung der Kunst-Industrie. Nr. III/1875. Druck und Verlag der Nauck’schen Buchhandlung, Berlin 1875, S. 100.
  7. Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen. In: Dritte Beilage zur Königlich privilegirten Berlinischen Zeitung. Nr. 242, 16. Oktober 1873.
  8. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. Haude & Spener, Berlin 2006. S. 301.
  9. a b Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1,1. Schmidt & Günther, Leipzig 1941, Eybel, Adolph (hier wird nur eine „Kleine Goldene Medaille“ für das Jahr 1948 (!) angegeben; evtl. handelt es sich bei allen Angaben zur „Goldenen“ um ein und dieselbe).