Aschre

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Aschrej (hebräisch אַשְׁרֵי) ist ein jüdisches Gebet und Bestandteil von zwei der drei täglichen Gebete. Es entspricht der Gattung einer Seligpreisung.

Aschrej joschwej wejtecha („Glücklich sind, die in Deinem Haus wohnen“[1]) ist ein Text, der Bestandteil von zwei der drei Tagesgebete ist. Er wird im Morgengebet zweimal (Schacharit) rezitiert und einmal während des Nachmittagsgebets (Mincha).

Das dreifache Sprechen dieses Gebets wird mit dem Talmud (Berachot 4b[2]) erklärt: Dort heißt es, dass es besonders verdienstvoll sei, Psalm 145 dreimal täglich zu sprechen. Dies verleihe Anteil an der „kommenden Welt“.[3]

Der Text besteht aus Ps 85,5 ELB, Ps 144,14 ELB bis Ps 145,21 ELB. Im hebräischen Original folgen die Verse dem hebräischen Alphabet: Der erste Vers beginnt mit einem Aleph und der letzte Vers mit einem Taw. In einigen Gebetbüchern werden zur Verdeutlichung die ersten Buchstaben eines Verses hervorgehoben.

Text und Übersetzung

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אַשְׁרֵי יוֹשְׁבֵי בֵיתֶךָ עוֹד יְהַלְלוּךָ סֶּלָה. (תהלים פד, ה)

אַשְׁרֵי הָעָם שֶׁכָּכָה לּוֹ אַשְׁרֵי הָעָם שֶׁיֲהוָה אֱלֹהָיו. (תהלים קמד, טו)

תְּהִלָּה לְדָוִד,
אֲרוֹמִמְךָ אֱלוֹהַי הַמֶּלֶךְ וַאֲבָרְכָה שִׁמְךָ לְעוֹלָם וָעֶד.
בְּכָל יוֹם אֲבָרְכֶךָּ וַאֲהַלְלָה שִׁמְךָ לְעוֹלָם וָעֶד.
גָּדוֹל יְיָ וּמְהֻלָּל מְאֹד לִגְדֻלָּתוֹ אֵין חֵקֶר.
דּוֹר לְדוֹר יְשַׁבַּח מַעֲשֶׂיךָ וּגְבוּרֹתֶיךָ יַגִּידוּ.
הֲדַר כְּבוֹד הוֹדֶךָ וְדִבְרֵי נִפְלְאוֹתֶיךָ אָשִׂיחָה. וֶעֱזוּז נוֹרְאֹתֶיךָ יֹאמֵרוּ וּגְדוּלָּתְךָ אֲסַפְּרֶנָּה.
זֵכֶר רַב טוּבְךָ יַבִּיעוּ וְצִדְקָתְךָ יְרַנֵּנוּ.
חַנּוּן וְרַחוּם יְיָ אֶרֶךְ אַפַּיִם וּגְדָל חָסֶד.
טוֹב יְיָ לַכֹּל וְרַחֲמָיו עַל כָּל מַעֲשָׂיו.
יוֹדוּךָ יְיָ כָּל מַעֲשֶׂיךָ וַחֲסִידֶיךָ יְבָרְכוּכָה.
כְּבוֹד מַלְכוּתְךָ יֹאמֵרוּ וּגְבוּרָתְךָ יְדַבֵּרוּ.
לְהוֹדִיעַ לִבְנֵי הָאָדָם גְּבוּרֹתָיו וּכְבוֹד הֲדַר מַלְכוּתוֹ.
מַלְכוּתְךָ מַלְכוּת כָּל עֹלָמִים וּמֶמְשַׁלְתְּךָ בְּכָל דּוֹר וָדוֹר.
סוֹמֵךְ יְיָ לְכָל הַנֹּפְלִים וְזוֹקֵף לְכָל הַכְּפוּפִים.
עֵינֵי כֹל אֵלֶיךָ יְשַׂבֵּרוּ וְאַתָּה נוֹתֵן לָהֶם אֶת אָכְלָם בְּעִתּוֹ.
פּוֹתֵחַ אֶת יָדֶךָ וּמַשְׂבִּיעַ לְכָל חַי רָצוֹן.
צַדִּיק יְיָ בְּכָל דְּרָכָיו וְחָסִיד בְּכָל מַעֲשָׂיו.
קָרוֹב יְיָ לְכָל קֹרְאָיו לְכֹל אֲשֶׁר יִקְרָאֻהוּ בֶאֱמֶת.
רְצוֹן יְרֵאָיו יַעֲשֶׂה וְאֶת שַׁוְעָתָם יִשְׁמַע וְיוֹשִׁיעֵם.
שׁוֹמֵר יְיָ אֶת כָּל אֹהֲבָיו וְאֵת כָּל הָרְשָׁעִים יַשְׁמִיד.
תְּהִלַּת יְיָ יְדַבֶּר פִּי וִיבָרֵךְ כָּל בָּשָׂר שֵׁם קָדְשׁוֹ לְעוֹלָם וָעֶד.

  

– Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl[4]

„Ewiger Fortschritt den Bewohnern Deines Hauses, dauernd sprechen Sie Dein Tatenlob aus. (Ps 84,5 OT)

Das Volk schreitet zum Heil, dem es also ist! Das Volk zum Heil, dessen Gott Gott ist! (Ps 144,15 OT)

Tehilla von David:
Ich will Dich erheben, mein Gott, o König, und möchte Deinen Namen segnen bis in die ewige Zukunft.
Jeden Tag will ich dich segnen, und möchte in Tatenlob Deinen Namen aussprechen bis in die ewige Zukunft.
Groß ist Gott und überaus offenbar in Taten, aber Erforschung hat seine Größe nicht.
Geschlecht nach Geschlecht preist Deine Werke, und Deine Allmachttaten verkünden sie.
Aber das Schöne der Herrlichkeit Deiner Majestät und die Worte Deiner Wunder möchte ich sinnend äußern.
Von dem Unwiderstehlichen Deiner Fruchtbarkeiten reden Sie, aber ich möchte Deiner Großtaten einheitliche Größe erzählen,
damit Sie auch einen Gedanken von der Fülle deiner Güte hervortreten und deiner wohltuhende Milde freudig hören lassen.
Wie gewährungvoll und erbarmungsvoll Gott ist, lange geduldend und groß in hingebender Liebe.
Wie Gott allem ist und sein Erbarmen über alle seine Werke.
Alle Deine Werke huldigen Dir, Gott, aber Deine in Liebe Dir sich Hingebenden segnen dich.
Die Deinem Königtum gebührende Ehre bringen Sie zum Bewußtsein, und Deine Allmacht sprechen Sie aus, den Menschensöhnen die Erkenntnis seiner Allmachtwaltungen zu bringen, zugleich aber auch die Herrlichkeit, das Schöne seines Königtums.
Dein Königtum ist ein Königtum aller Zeitenferne, und Dein Walten ist in jeglichem Geschlecht.
Stützend ist Gott für alle Fallenden und aufrichtend für alle Gebeugten.
Aller Augen blicken harrend zu Dir hin, und Du giebst ihnen ihre Nahrung in ihrer Zeit,
Ja, öffnet Deine Hand und sättigst allem, was lebt, sein Verlangen.
Gerecht ist Gott in allen seinen Wegen und voll hingebender Liebe in allen seinen Taten.
Nahe ist Gott allen, die ihn rufen, allen, die ihn in Wahrheit rufen.
Das Verlangen derer, die ihn fürchten, erfüllt er, ihr Flehen hört er und gibt ihnen Heil.
Es hütet Gott alle, die ihn lieben, und alle Gesetzlosen läßt er vergehen.
Gottes Tatenlob spreche mein Mund aus, auf daß alles Fleisch seinen heiligen Namen segne, bis in die ewige Zukunft. (Ps 145 OT)“

Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl[4]

Einzelnachweise

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  1. Aschre. In: Siddur schma kolenu. dt. Übers. Raw Joseph Scheuer, bearb. Albert Richter / Edouard Selig, hrsg. Israelitische Cultusgemeinde Zürich. Verlag Morascha, Basel 1996. 9. Auflage 2011, S. 83.
  2. Lazarus Goldschmidt: Der Talmud – Traktat Berachot in deutscher Übersetzung. In: talmud.de. talmud.de, abgerufen am 14. Juli 2022.
  3. Talmud Bavli, Berachot 4b, ברכות ד ב ברכות ד ב, תורמי ויקיטקסט.
  4. a b Siddûr tefillôt Yiśrāʾēl. 3. Auflage 1921. Übersetzt und erläutert von Samson Raphael Hirsch. 1. Auflage: Kauffmann, Frankfurt am Main 1895, S. 196–199 (Textarchiv – Internet Archive; Orthographie hier leicht modernisiert).