Bruno Rodríguez Parrilla

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bruno Rodríguez Parrilla

Bruno Eduardo Rodríguez Parrilla (* 22. Januar 1958 in Mexiko-Stadt, Mexiko) ist ein kubanischer Rechtsanwalt, Journalist und Politiker. Er ist amtierender Außenminister der Republik Kuba.

Rodríguez Parrilla ist Sohn eines spanischen Bürgerkriegsflüchtlings.[1] Seine politische Karriere begann er als Studentenführer im kubanischen Studentenverband FEU. Er war zwischenzeitlich als Professor für Völkerrecht an der Universität Havanna tätig und arbeitete dann in der Leitung des kommunistischen Jugendverbands UJC: ab 1985 als Leiter der Kulturabteilung und ab 1986 als Sekretär für internationale Beziehungen. 1991 wurde er zum Chefredakteur der Zeitung der UJC Juventud Rebelde ernannt. 1990 wurde Rodríguez Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) und erhielt zwei Jahre später die Verantwortung für dessen Kulturabteilung.

Als Kulturpolitiker war Rodríguez Parrilla 1991 maßgeblich an der Kontroverse um den Kinofilm „Alicia im Ort der Wunder(Alicia en el pueblo de Maravillas) beteiligt, die zum Aufführungsverbot des Films und zum Rücktritt des Präsidenten des Filminstituts ICAIC führte. Drei Tage nach der Premiere des Films in Havanna erschien am 16. Juni 1991 sein Artikel in Juventud Rebelde, dessen Ablehnung des Films als konterrevolutionär in den folgenden Tagen von weiteren Autoren in anderen staatlichen Publikationen bestätigt wurde.[2][3][4]

Diplomatische Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Offizier der kubanischen Armee war er an der Intervention in Angola beteiligt. Von 1993 bis 1995 fungierte er als stellvertretender Botschafter seines Landes bei den Vereinten Nationen, von 1995 bis Dezember 2003 als Leiter der UN-Vertretung, anschließend als stellvertretender Außenminister mit den Zuständigkeiten Lateinamerika und Karibik sowie Information und Kommunikation. Ab Oktober 2004 war Rodríguez erster stellvertretender Außenminister unter Felipe Pérez Roque. Rodríguez leitete die humanitären Hilfseinsätze in Haiti (2004) und Pakistan (2005–2006).[5]

Am 2. März 2009 nahm Kubas Staats- und Regierungschef Raúl Castro eine größere Regierungsumbildung vor, wobei er Bruno Rodríguez Parrilla zum neuen Außenminister ernannte.[6][7][8] Am 11. Dezember 2012 wurde er von Raúl Castro auf der V. Sitzung des Zentralkomitees der PCC zum Mitglied des Politbüros ernannt. Während der Sitzung erklärte Raúl Castro auch die Notwendigkeit eine neue Führungsgeneration heranzubilden.[9]

Commons: Bruno Rodríguez Parrilla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. El Nuevo Herald: La Habana apuesta a la experiencia y línea dura con nuevo canciller (Memento vom 22. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (spanisch)
  2. Laura Redruello Campos: Algunas reflexiones en torno a la película Alicia en el pueblo de Maravillas In: Cuban Studies Volume 38, 2007, pp. 82-99 (spanisch)
  3. La Habana apuesta a la experiencia y línea dura con nuevo canciller In: El Nuevo Herald vom 10. März 2009, abgerufen am 14. Juni 2011 (spanisch)
  4. manuelzayas.com: El canciller de la censura (Memento vom 15. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (spanisch)
  5. cubaminrex.cu: Curriculum vitae – Bruno Eduardo Rodríguez Parrilla (Memento vom 29. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  6. Granma: Nota Oficial del Consejo de Estado (Memento vom 10. Mai 2012 im Internet Archive) (spanisch)
  7. Nuevas designaciones de Ministros (Memento vom 15. Januar 2010 im Internet Archive) in: Granma vom 3. März 2009 (spanisch)
  8. Bruno Rodríguez, el nuevo rostro de la diplomacia cubana (Memento vom 7. März 2009 im Internet Archive) in: La Nación vom 2. März 2009 (spanisch)
  9. Presidente cubano insiste en preparación de nuevos dirigentes, Prensa Latina, 11. Dezember 2012