Deutsche Kriegsgefangene in den Vereinigten Staaten

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Rheinwiesenlager der Amerikaner, 25. Mai 1945

Deutsche Kriegsgefangene in den Vereinigten Staaten waren die Kriegsgefangenen des deutschen Heeres und der Wehrmacht in den Vereinigten Staaten während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs.

Erster Weltkrieg

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Die Kampfhandlungen endeten sechs Monate nach der ersten Beteiligung der Vereinigten Staaten, in dieser Zeit erreichten nur wenige Kriegsgefangene die USA.[1]

Zweiter Weltkrieg

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Eine Karte der kontinentalen U.S.A., schwarz-weiß und ohne Details außer den Küstenlinien, Landesaußen- und Staatengrenzen (letztere in gestrichelten Linien) und den Namen der Bundesstaaten, sowie den Orten der großen Gefangenenlager als Schwarze Punkte.
Verteilung großer Kriegsgefangenenlager in den Vereinigten Staaten, Juni 1944

Kurz nach dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1941 bat die Regierung des Vereinigten Königreichs um Hilfe bei der Unterbringung von Kriegsgefangenen, da Platz für deren Unterbringung zu knapp wurde. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Regierungen war während des gesamten Krieges schwierig, doch schließlich stimmte man der Überführung von Gefangenen zu, obwohl das amerikanische Kriegsministerium noch nicht darauf vorbereitet war.[2] Anfangs war noch völlig unvorhersehbar, wie viele Gefangene untergebracht werden müssten. Allein bis September des Jahres 1943 stieg die Anzahl der angekommenen Gefangenen auf 163.706 an, vor allem durch den Fortschritt der Alliierten in Nordafrika.

Die Gefangennahme und Behandlung von Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg unterlag den Regeln der Genfer Konvention von 1929, woran sich die Alliierten generell hielten, nicht zuletzt, um den Achsenmächten keine Vorwände für die Misshandlung alliierten Soldaten in Kriegsgefangenschaft im Gegenzug zu geben.

Die Lager unterstanden der Kontrolle des „Office of the Provost Marshal General“ (OPMG).[3]

Von der Front zum Lager

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Nach der Gefangennahme und Transport hinter die Frontlinien wurden Gefangene in Sammellagern transportiert. Dort wurden sie erst einer standardmäßigen medizinischen Untersuchung unterzogen, ähnlich der, welche bei der amerikanischen Musterung zu dieser Zeit stattfand. Daraufhin erhielten sie eine Identifikationsnummer, die sie während ihrer gesamten Gefangenschaft behalten würden, wurden erkennungsdienstlich erfasst, wenn nötig befragt und weiter im Lager gehalten, bis ein Schiff sie nach Amerika bringen konnte.[4] Dazu dienten oft heimkehrende Liberty-Frachter, die ansonsten ihre Rückfahrt leer angetreten wären. Nach der Ankunft wurden die Gefangenen dann auf die etwa 700[5] kleinen und großen Lager des Landes verteilt, die meisten davon angelegt im Süden und, nach den Vorgaben des Kriegsministeriums, möglichst weit entfernt von kriegswichtigen Anlagen und nah an Gebieten, in denen Gefangene die erwarteten Arbeitermängel ausgleichen könnten.[6]

Entnazifizierung

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Von Anfang an hatte es das US-Militär versäumt, die Gefangenen nach ideologischer Überzeugung zu trennen, wodurch es später nur schwerer wurde, hartgesottene Nationalsozialisten von eher gemäßigter, bis antinazistisch Gesinnter zu unterscheiden.[7] Dies behinderte alle späteren Bestrebungen, Gefangene zu entnazifizieren, erheblich.

Nach dem Kriegseintritt Amerikas am 6. April 1917[8] verfügte Präsident Woodrow Wilson auf der Basis des Alien Enemy Act eine Reihe von Einschränkungen gegenüber den in den USA lebenden deutschen Staatsbürgern.

Von den rund 6 Millionen Deutschen und Deutschstämmigen, die in den Vereinigten Staaten lebten, wurden zwischen 1940 und 1948 nur etwas über 11.500 Personen zumindest zeitweise in Lager eingewiesen.

  • Matthias Reiß: „Götterdämmerung“ im „Goldenen Käfig“: Die U.S.-Armee, die deutschen Kriegsgefangenen in den USA und die bedingungslose Kapitulation 1945. Militärgeschichtliche Mitteilungen 1999, S. 87–110.
  • Sebastian Meissner: Zweiter Weltkrieg: Deutsche Kriegsgefangene in den USA. Deutschlandfunk Kultur, 6. Mai 2015. PDF.

Einzelnachweise

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  1. America in the Great War. Abgerufen am 15. Februar 2024.
  2. Arnold Kramer: Nazi Prisoners of War in America. Stein and Day, Briarcliff Manor, N.Y. 1979, ISBN 978-0-8128-2571-8, S. 1 f.
  3. Camp Ruston: German P.O.W.'s in Louisiana | 2007. Abgerufen am 15. Februar 2024 (deutsch).
  4. Arnold Kramer: Nazi Prisoners of War in America. Stein and Day, Briarcliff Manor, N.Y. 1979, ISBN 978-0-8128-2571-8, S. 2 ff.
  5. Day of mourning will honor German POWs held in U.S. 15. November 2004, abgerufen am 15. Februar 2024 (englisch).
  6. PRISONER OF WAR CAMPS. 28. Dezember 2017, abgerufen am 15. Februar 2024.
  7. Arnold Kramer: Nazi Prisoners of War in America. Stein and Day, Briarcliff Manor, N.Y. 1979, ISBN 978-0-8128-2571-8, S. 13 ff.
  8. Die nachfolgenden Ausführungen über Enemy Aliens während des Ersten Weltkriegs folgen, soweit nichts anderes angegeben ist, der folgenden Webseite, die auch über die Internierungspraktiken in Deutschland und in Großbritannien informiert:
    Matthew Stibbe: International Enemy Aliens and Internment. Internment in the United States. In: encyclopedia.1914-1918-online.net. International Encyclopedia of the First World War, abgerufen am 13. März 2023.