Die Kinder von Golzow

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Filmplakat in der Ausstellung in Golzow

Die Kinder von Golzow ist eine filmische Langzeitdokumentation über die Schüler einer Schulklasse aus dem brandenburgischen Golzow im Oderbruch.

Barbara und Winfried Junge (2010)

In 20 Filmen begleiteten Barbara Junge und Winfried Junge von 1961 bis 2007 die Lebenswege von 18 Menschen der Jahrgänge 1953 bis 1955. Dabei entstanden mehr als 70 Kilometer und rund 45 Stunden Filmmaterial. Die damit längste Dokumentation der Filmgeschichte endete mit den beiden Teilen Und wenn sie nicht gestorben sind … und … dann leben sie noch heute.[1]

Die Filme beleuchten nicht nur die individuellen Lebensgeschichten der Protagonisten, sondern geben auch einen tiefen Einblick in die Geschichte der DDR und ihrer Vereinigung mit der Bundesrepublik Deutschland sowie in die Ästhetik und den Anspruch des DEFA-Dokumentarfilms.

Die Idee zu diesem Projekt stammt von Karl Gass. 1985 ging die Folge Lebensläufe in das „GUINNESS Film, Fact & Feats“ als Film mit der längsten Produktionsdauer der Filmgeschichte ein. Nach dem Ende der DDR und damit auch der DEFA führte Winfried Junge das Golzow-Projekt in Co-Produktion mit Sendern der ARD, vor allem dem RBB, weiter; die „a jour Film- und Fernsehproduktions GmbH“ ist seitdem Produzent seiner Filme, der Progress Film-Verleih wertet Die Kinder von Golzow im Kino und auf Festivals aus.

Die Grundschule von Golzow wurde im Juli 2008 in Anlehnung an die dort gestartete Fernsehproduktion in Grundschule Kinder von Golzow umbenannt.[2] Das Kollektiv der Filmdokumentation erhielt 1981 den Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur.

2017 startete mit Die neuen Kinder von Golzow der Versuch einer Fortsetzung, initiiert von der aus Süddeutschland stammenden Regisseurin Simone Gaul.[3]

Erschienene Filme

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Literatur und lieferbare Filme

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  • Lebensläufe – Die Kinder von Golzow, SCHÜREN VERLAG, Marburg, 2004, ISBN 3-89472-357-2
  • Und wenn sie nicht gestorben sind. Die Kinder von Golzow: Das Ende einer Langzeitbeobachtung 1961–2007, SCHÜREN VERLAG, Marburg, 2015, ISBN 978-3-89472-899-1
  • Dokumentieren ohne Unterlass. Ostdeutsche Film- und Lebensgeschichte in Winfried Junges „Die Kinder von Golzow“, BÜCHNER-VERLAG, Darmstadt, 2008, ISBN 978-3-941310-05-6
  • Christoph Wunnicke: „Anmut sparet nicht noch Mühe“. Wie die „Kinder von Golzow“ helfen, Angela Merkel zu verstehen, in: Gerbergasse, 4/2017 (Heft 85). S. 3–7.
  • Die Kinder von Golzow 1961–2001 (10 VHS-Kassetten, einzeln oder in Komplettbox)
  • Die Kinder von Golzow 1961–2007 (18 DVDs, einzeln, in 3 DVD-Boxen[5] oder in Komplettbox)

Alle oben erwähnten Filme sind als Einzel- bzw. Doppel-DVD lieferbar. Außer Und wenn sie nicht gestorben sind… und …dann leben sie noch heute sind alle Filme auch als VHS erhältlich.

Commons: Die Kinder von Golzow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Yvonne Jennerjahn: Golzows Kinder sind erwachsen. In: Berliner Morgenpost. 8. Februar 2008, Seite 19
  2. Namensgebung Grundschule Kinder von Golzow (15.07.2008). Amt Golzow, abgerufen am 7. Oktober 2008.
  3. DIE NEUEN KINDER VON GOLZOW. In: indifilm.de. Abgerufen am 23. Januar 2024.
  4. Anfangsvers der Kinderhymne von Bert Brecht, vertont u. a. von Hanns Eisler
  5. Anmerkung: Die bis 2007 herausgegebene DVD-Box 3 enthält nicht den letzten Film …dann leben sie noch heute. Seit August 2008 ist die erweiterte DVD-Box 3 erhältlich, in der auch der 2007 veröffentlichte Film enthalten ist.