Diskussion:Datenjournalismus

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Buzzword ohne belegte Abgrenzung

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Der Hauptbeleg für die Datierung ("ab der zweiten Hälfte der 2000er Jahre") und Abgrenzung (gegenüber "computer-assisted reporting" und "Open-Data") scheint ein Blogbeitrag des freien Autors Lorenz Matzat zu sein. Mal abgesehen davon, dass Blogs als Belege nicht taugen, aber Matzat schreibt gleich im ersten Absatz:

Das Internet ist nicht arm an Buzzwords – Schlagworten, die für einige Zeit Konjunktur haben und sich eben etablieren oder wieder verschwinden. Data Driven Journalism (DDJ) geistert vermehrt seit vergangenem Jahr durch das Web. Im März 2009 startet die englische Tageszeitung The Guardian auf ihrer Website das Datablog; es ist eingebettet in einen Datastore und dürfte bislang als Referenz für DDJ gelten. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde das Thema „Datenjournalismus“ in Deutschland durch die Zeitschrift „M – Menschen Machen Medien“ im März 2010 näher gebracht. Im Periodikum des Fachbereichs Medien der Gewerkschaft ver.di mit einer Auflage von 50.000 ging es um die „Spannende Recherche im Netz“.

Wenn schon ein Fan des Begriffs Datenjournalismus sich so distanziert, und im weiteren seine Definitionsversuche mit "ließe sich debattieren" qualifiziert, dann bleibt für mich die Frage, ob auf Basis eines Beitrags in „M – Menschen Machen Medien“ ein enzyklopädischer Artikel über ein Buzzword nicht etwas verfrüht ist. Der Artikel ist nach meinem Eindruck ein klassisches Beispiel für ein mit meist nicht tauglichen Quellen zusammengestückeltes Werk. Quelle A sagt dies, also gilt dies. Quelle B sagt jenes, also gilt auch jenes. Gibt es keine zusammenhängende Definition des Begriffs? Es gibt so viele Universitäten weltweit, an denen man Journalismus und Kommunikationswissenschaften studieren kann. Gibt es keinen einzigen Artikel in einer wiss. Fachzeitschrift? Von einer Definition in einem Lexikon für Neue Medien oder Journalismus wagt man ja kaum zu träumen. --Minderbinder 08:25, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Übrigens hat Benutzer Maiakinfo am 20. AApril 2010 unter dem Lemma Data Driven Journalism schon mal einen Artikel dazu angelegt, der als URV gelöscht wurde. Ein Wiedergänger unter anderem Lemma ist dieser Artikel aber wohl nicht. --Minderbinder 08:36, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
In der deutschsprachigen Journalistik ist der Begriff spätestens seit Anfang 2010 zu finden. Im Artikel werden entsprechende Belege genannt. Ein großer Beitrag im Medium Magazin (das ist eine der wichtigen Medienfachzeitschriften) ist leider online nicht verfügbar; weitere Beiträge gibt es bei netzpolitik.org sowie einem eigenen Online-Portal namens datenjournalist.de. Weitere aktuelle Beiträge: [1], [2], [3], [4] Besten Gruß, --Groucho M 10:14, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Es wäre schön, wenn du auf meine Fragen nach reputablen Quelllen eingehen würdest. Bisher sehe ich einen Artikel in einer verdi-Zeitschrift. Üer Blogs brauchen wir uns nicht weiter unterhalten. Selbstverständlich sehen freie Autoren / freie Journalisten / Blogger in jedem neuen Ding einen Trend, der gleich besetzt werden muss. Die Abgrenzung des Begriffs ist schwammig, der Begiff selbst ist nicht etabliert. --Minderbinder 11:40, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Da du es offenbar nicht regelmäßig liest: Bitte beschaffe dir aus der Bibliothek das Medium Magazin. Das ist eine reputable Quelle für den Journalismus. Onlinejournalismus.de ist das zentrale Portal zum übergeordneten Thema Online-Journalismus, datenjournalist.de das Portal zum Lemma selbst. --Groucho M 12:07, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Wir brauchen hier keinen Kirschkern-Weitspuck-Wettbewerb darüber, wer welche Zeitschrift abonniert hat. Btte verschone mich mit Spekulationen über meine Lektüre. Ich habe nach weiteren reputablen Quellen gefragt, und damit "M" anerkannt. Was die weiteren Beiträge betrifft:
  • Auf .onlinejournalismus.de verlinkt ein Herr Fiete Stegers in einem Nachtrag einen Beitrag auf Datenjournalist.de. Seine Zsammenfassung: Der Datenjournalist meint, dass 2011 deutlch werden könne, dass der Datenjournalismus ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Onlinejournalismus sei. Vielleicht. Vielleicht sollten wir erst mal 2011 abwarten, und sehen, wohin sich der begriff entwickelt.
  • Im Impressum der Website datenjournalist.de steht Herr Lorenz Matzat, ein freier Autor. Das ist per WP:Q keine reputable Quelle. Wenn ich morgen den Begriff Wrdlbrmpfdt etablieren will, brauche nach der Logik nur eine Website Wrdlbrmpfdt.de anmelden, die naturgemäß das zentrale Portal zum Lemma Wrdlbrmpfdt sein wird.
  • Der Artikel auf evangelisch.de befasst sich mit dem International Consortium of Investigative Journalism (ICIJ). "Datenjournalismus" wird in einem Nebensatz erwähnt, aber nicht definiert.
  • Auf politik-digital.de schreibt der Student und ehemalige Praktikant Benjamin Bergemann über Datenjournalismus, mit ziemlich klarem Fokus auf Wikileaks
  • Auf schockwellenreiter.de schreibt Jörg Kantel (EDV-Leiter am MPIWG) vier Sätze. Das ist weder ein Artikel noch eine reputable Quelle. Darf ich mal auf WP:Q#Was sind zuverlässige Informationsquellen? verweisen?
Natürlich benutzen einige Blogger und Journalisten den Begriff, ich kann selber googlen. Meinen sie alle das selbe? Wird sich der Begriff durchsetzen? Und wenn ja, als was? Als Berufsbild? Als Recherche-Methode? Als Präsentationsform? Als Anhängsel zur Wikileaks-Geschichte? Das ist alles noch unklar, bzw. bisher gibt es keine soliden Quellen, die diese Fragen beantworten. Ein feststehender Begriff, der klar definiert und abgegrenzt ist, das alles mit reputablen Quellen belegt, sieht anders aus. --Minderbinder 12:20, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Hi Minderbinder! Danke für Deinen Hinweis auf meiner Disk, sonst hätte ich diese Diskussion nicht gefunden!
Du schreibst, „dass Blogs als Belege nicht taugen“. Meinst Du das so pauschal wie es klingt? Dann würde ich da grundsätzlich widersprechen. (Blogs, die seriöser sind als Boulevardzeitungen taugen auch als Belege besser als Boulevardzeitungen.) Auch in WP:Q#Was sind zuverlässige Informationsquellen? habe ich nun keine spezifisch zutreffenden Argumente gefunden. Bei fehlender wiss. Lit. werden dort Quellen, die "solide recherchiert" sind, gefordert, sowie "Zugänglichkeit und langfristige Verfügbarkeit". Woran der WP:Q-Abschnitt allgemein krankt (er ist m.E. aus anderen Problemlagen entstanden als aus dieser hier), erkennt man z.B. daran, dass der Satz "Die Mehrzahl privater Internetseiten – insbesondere dem Verkauf und der Werbung dienende – sind keine reputablen Belege." ignoriert, dass "privat" auf alle Medien außer Öffentlich-Rechtlichen zutrifft und "Verkauf" und "Werbung" die einzigen gängigen Finanzierungsformen für "private" Internetseiten sind. Moment: Blogs finanzieren sich manchmal durch Spenden (flattr) oder durch das woanders erwirtschaftete Einkommen des Betreibers.
Mir ist auch noch nicht ganz klar, ob Du an der Bezeichnung "Datenjournalismus" zweifelst und unter Umständen "Data Driven Journalism" vorziehen würdest, oder ob Du daran zweifelst, dass der Begriff "Datenjournalismus"/"DDJ" einen klar abgrenzbaren Gehalt hat. Meinen Recherchen nach ist man sich über den die Begriffsbedeutung ziemlich einig: "Sammlung, Aufbereitung, Analyse, und Publikation öffentlich zugänglicher Informationen sowie ihre Verarbeitung in klassischen journalistischen Darstellungsformen" (und zwar das alles als Einheit). Es handelt sich also um eine "Kombination aus Recherche-Ansatz und neuer Veröffentlichungsform", ist so von Anfang an (zumindest seit dem Guardian) gedacht und wird auch nicht anders verwendet.
Wären Dir Definitionen des Guardian über DDJ lieber? Da gibt es auch noch mehr als Paul Bradshaws "How to be a data journalist".
Ich teile Deine Bedenken nicht. Auch sehe ich nicht, dass Medium Magazin eine wissenschaftliche Fachzeitschrift wäre, die alle Bedenken auf einen Schlag beseitigen könnte. Die Zeitschrift macht leider auch leichte Probleme: Ihre gegenwärtige Bezeichnung dürfte (seit 2005) "Medium. Magazin für Journalisten" sein (so alle befragten Kataloge), aber das hat die Wikipedia noch nicht mitbekommen, und die Chefredaktion, die da inkonsistent ist, wohl auch nicht. Nun ja. Ich liste noch ein paar Beiträge zum Thema im Artikel. Schönen Gruß --Emkaer 13:36, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Naja, meine Benachrichtigung war höflich gemeint, nichts weiter. Na klar hast du eine BEO. Aber vielleicht ist dein Dank für die Benachrichtigung gar nicht ironisch gemeint, das ist eben die Crux mit der schriftichen Kommunikation: Zwischentöne fehlen.
Zur Quellenlage: Ich will nicht pauschal und bei jedem Artikel den Stab über Blogs brechen. Wenn das mein Ziel wäre, dann würde ich mich auf WD:Q tummeln. Lass uns beim Beispiel bleiben. Groucho M hat oben ein paar Links geposted, die ich mit inhaltlicher Begründung als nicht geeignet zur Belegung von Fakten in einem enzyklopädischen Artikel halte. M ist auch keine wiss. Fachzeitschrift, aber zumindest hat es eine Redaktion und eine gewisse Filterfunktion, was Autoren und Inhalte betrifft. Das kann man von Blogs nicht sagen, die stehen mit Selbstverlag auf einer Stufe.
Inhaltlich bringst das Problem auf den Punkt: Meinen Recherchen nach ist man sich über den die Begriffsbedeutung ziemlich einig. Das scheint mir Original Research, da die (größtenteils ungeeigneten) Quellen eben nicht übereinstimmen. Was entsteht, ist ein Mashup von Einzelbehauptungen, eine freie Collage. Deine freie Collage. Der Artikel von Bradshaw ist nett, aber eben nur dessen Meinung. Das gehört in Paul Bradshaw, den Artikel könntest du ja anlegen. en:Paul Bradshaw (journalist) gibt es schon.
Zum Lemma: Data Driven Journalism wäre besser als Datenjournalismus, weil man in der englischsprachigen Welt schon weiter ist, und letzteres zu transparent eine "Wir sind jetzt auch coole Datenjournalisten"-Begriffsschöpfung von Bloggern und freien Journalisten in prekären Beschäftigungsverhältnissen ist. Erst kommt das Ding, dann der Begriff. Aber das Lemma ist nicht der Hauptpunkt, wesentlich sind die Inhalte und die Frage, ob sich der Begriff überhaupt schon mit einer festen Definitiondurchgesetzt hat. --Minderbinder 13:54, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Nein, ich meine nichts ironisch. Meine Beobachtungsliste benutze ich aus Prinzip nicht mehr.
Das mit der Filterfunktion der Redaktionen finde ich operationalisierbar. Lorenz Matzat zum Beispiel könnte man eine "gefilterte" Sicht zutrauen, obwohl er freier Journalist ist. Denn er war Referent auf der DDJ-Konferenz in Amsterdam, an der auch einige andere der Namen, die in diesem Zusammenhang auftauchen, teilgenommen haben.[5] D.h. er kennt seine peer group und kann sich nicht einfach etwas aus den Fingern saugen. (Natürlich kann er immer noch in gewissem Rahmen schreiben, was er will, aber das kann man auch in einer wiss. Zeitschrift oder Zeitungsredaktion, sofern man schon Mitglied der peer group ist. Das ist er z.B. bei der Zeit, wo er den Open Data Blog betreibt.).
"von Bloggern und freien Journalisten in prekären Beschäftigungsverhältnissen": Das ist natürlich eine interessante Perspektive. Andererseits führt das auch dazu, dass die Artikel mehrfach "nachgedruckt" werden, Lorenz Matzats Artikel z.B. bei netzpolitik.org und bei derFreitag.
Ich gebe ja zu, dass ich Wikipedia-Artikel in gewisser Weise als Mashups schreibe. Aber schlicht den Inhalt eines Artikels wiedergeben wäre ja - selbst bei Umformulierung - eine URV. Der Punkt ist, glaube ich: Ich sehe nicht die von Dir angeführte Nicht-Übereinstimmung der Quellen.
Warum der Artikel von Bradshaw "eben nur dessen Meinung" sein soll, verstehe ich nicht. Die Guardian-Schule des DDJ ist Vorreiter in dem Gebiet, Bradshaw gehört nicht nur dazu, sondern ist auch Journalistik-Dozent, d.h. Wissenschaftler (wenn es überhaupt eine Wissenschaft vom Journalismus gibt). Er analysiert und beschreibt offenbar die beim Guardian gängige Praxis des DDJ.
Beim Lemma bin ich nicht festgelegt. Datenjournalismus schien mir als einziger deutschsprachiger Begriff etabliert, zumal auch im Englischen "datajournalism" ein Synonym zu DDJ ist. Daher habe ich mich dafür entschieden. Datenjournalismus war im Frühjahr, als ein DDJ-Artikel gelöscht wurde, wohl noch nicht so gebräuchlich. Aber andere Begriffe für dasselbe "Ding" als DDJ und Datenjournalismus habe ich nicht gefunden.
Eine ganz andere Bedeutung von Datenjournalismus kommt hier vor: mediacultureonline.de. Nämlich im Sinne von "journalistisches Thematisieren von historischen Ereignissen an ihren Jahrestagen" (historisches Datum).
Lustigerweise ergaben Google-Suchen gerade in "Seiten auf Deutsch" für die Suchworte Datenjournalismus und "Data Driven Journalism" eine Trefferzahlangabe von jeweils genau 14.200. Man könnte meinen, dass beide Worte stets zusammen gebraucht würden.
Schönen Gruß --Emkaer 14:51, 12. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Wenn wir schon bei den Begrifflichkeiten sind, Recherche muss keinesfalls nur Original Research sein, sondern ist im weiteren Sinne eben auch als ein Verfahren zur adäquaten Abbildung realer, d. h. sinnlich wahrgenommener Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache definiert. Exakt letzteres Verfahren hat der Autor dieses Artikels hier bei WP betrieben, als er die angegebenen Quellen studierte und die dort vorgefundende Wirklichkeit in den Artikel schrieb. Das ist im Sinne unserer Enzyklopädie. Wenn ich den Artikel lese und mir die Defiinitionen in den angegebenen Quellen ansehe, befindet sich der gewählte Begriff Datenjournalismus in Übereinstimmung mit diesen und ist aus keiner Wundertüte hervorgezaubert. Er ist keine Kreation von Wikipedia. Der Begriff ist etabliert, aber das hat auch Groucho schon gezeigt. Die mehrfache Betonung, die ver.di-Zeitschrift M Menschen Machen Medien, habe keinen wissenschaftlichen Charakter, geht an der Realität vorbei. Diese Zeitschrift ist eine führende Fachzeitschrift, in der studierte Journalisten schreiben. Das Gleiche gilt für seriöse Blogs, den Guardian oder den Freitag. Da keine wissenschaftliche Sekundärliteratur vorliegt, sind das - nicht nur die M - reputable Quellen. Beste Grüße -- Miraki 21:20, 13. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Meiner Meinung nach darf ein einigermaßen ernst zu nehmendes Enzyklopädie-Projekt, das nicht mehr an die Volumen-Beschränkungen durch Papiervorrat oder Regalstellplatz gebunden ist, unter keinen Umständen bewerten, ob ein Lemma an und/oder für sich relevant ist oder nicht. Diese Diskussion mag für in der Öffentlichkeit völlig unbekannte Personen oder in der Öffentlichkeit völlig unbekannte Organisationen eine komplett andere sein als für eine Kulturtechnik, die vermutlich generationenbedingt noch nicht bei allen (ich schätze mal höflich) über 35-jährigen auch nur bekannt ist - und davon gehe ich stark aus!
Der Artikel hat in jedem Fall die Funktion, überblicksartig das Wissen, das es zu dem betreffenden Lemma gibt, zusammenzufassen und darzustellen. Kontroversen darüber, wie einzelne Teilaspekte dieser Kulturtechnik bewertet werden und wie deren Auswirkung auf ein übergeordnetes kulturelles System sind, sollten in den Artikel einfließen, anstatt dazu zu führen, das Existenzrecht des Lemmas anzuzweifeln!
Die ersten Enzyklopädien (zumindest die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts) waren ein dissidenter Akt der Wissenskompilierung, der die Deutungshoheit von Staat und Kirche über die soziale (und auch sonstige) Realität zu untergraben geeignet war. Enzyklopedianer von damals (!) handelten ähnlich in einer ähnlichen rechtlichen Grauzone, wie dies heute z.B. WikiLeaks tut. Die Zeiten haben sich jedoch geändert. Wem es trotzdem zu "heiß" ist, vermittels einer Enzyklopädie Phänomene zu erfassen, die geeignet sind, die beherrschende Ordnung zu verändern (?bemerkt: nicht die Enzyklopädie macht die Veränderung, sondern das mit dem Lemma bezeichnete - also keine Gefahr von WP:NPOV...!), der sollte sich mMn zur eigenen Sicherheit von entsprechenden enzyklopädischen Aktivitäten fernhalten, anstatt diejenigen, denen das nicht zu heiß ist, bei der Umsetzung des Projektes zu stören. Die Wikipedia ist in meinen Augen nach wie vor eben doch ein emanzipatorisches Prokjekt mit dem prozessualen Teilziel, überkommene Mechanismen der Wissensfilterung zu vermeiden und sogar über die Grenzen des eigenen Projektes hinaus abbauen zu helfen. mMn ist gerade deswegen die Wikipedia ein gemeinnütziges Projekt...
MfG, --Klingon83 10:59, 14. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Enzyklopädie? Dissidenten? Deutungshoheit? Hamset nich 'ne Nummer kleena? Wenn du dir die Mühe machen würdest, die Diskussion zu lesen, dann wäre dir aufgefallen, dass es hier nicht um Relevanz geht, sondern um die Vermeidung von Theoriefindung. Eine Enzyklopädie stellt bekanntes und gesichertes Wissen dar. Wenn es das nicht gibt, weil alles im Fluss ist, und dieser dieses und jener jenes sagt, dann ist die Zeit für einen Artikel noch nicht reif. Es sei denn, dieser und jener sind in ihrem Fach gewichtige Leute. Dann spricht man von einer Debatte, die dann auch entsprecend rezipiert wird. Das kann man dann darstellen. (So wie die Goldhagen-Debatte oder die Troja-Debatte.) Die bisherigen Antworten von Emkaer (den ich als Autor schätze) sind doch ganz gut, ich habe sie aber noch nicht in Gänze in den Belegen vs. Artikel nachvollzogen. Zumindest habe ich nichts gegen die Weidereinfügung bei Journalismus unternommen, obwohl das Thema dort im Vergleich zum Gesamtartikel hoffnungslos überexponiert ist. Aber das ist wohl ein Beispiel für den in einem Projekt wie diesem unvermeidbaren Recentism. PS: Wie alt hier wer ist, geht dich gelinde gesagt einen feuchten Kehricht an. Wenn du dich als Kämpfer für ein emanzipatorisches Prokjekt als Enzyklopädist profilieren willst, würde ich dir empfehlen, mal ein paar mehr enzyklopädische Artikel zu verfassen. Was zählt, is auf'm Platz. Der Rest ist mehr Rauch als Feuer. Oder für die Jugend von heute: Posing. --Minderbinder 12:16, 14. Jan. 2011 (CET)Beantworten
<Nach Bearbeitungskonflikt>
Vielen Dank für die überraschenden Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven! Gegen die mitschwingenden Vorwürfe, er sei Projektstörer, Exklusionist und über 35, muss ich Minderbinder aber in Schutz nehmen. Sein Hauptargument gegen den Artikel lautete ja, es gebe keine allgemein akzeptierte Definition von Datenjournalismus, bzw. es handele sich gar nicht um ein einzelnes klar umrissenes Phänomen. Ich bin da anderer Ansicht; aber wenn Minderbinders Bedenken zuträfen, wäre das tatsächlich ein Argument gegen den Artikel. Denn die Wikipedia soll ja - mit Klingon83s Worten - vorhandene Phänomene erfassen, nicht erfinden.
Auch wenn ich Deine Überlegungen zu Inklusionismus und emanzipatorischer Funktion der Wikipedia hochinteressant finde, Klingon83, muss man auch berücksichtigen, dass nicht alle Wikipedianer sie teilen. Es ist ein offenes Projekt, und daher sind auch Leute beteiligt, die keine emanzipatorischen/gesellschaftsverbessernden Absichten haben. Die sollte man aus emanzipatorischer Perspektive aber auch nicht hinauswerfen, da man sonst eine völlig unemanzipatorische Gesinnungskontrolle einführen würde. (Ich habe auf Deiner Benutzerseite, Klingon83, Bemerkungen zu Fotos von Personen gelesen. Die solltest Du m.M.n. nochmal hinsichtlich des Unterschieds von Recht am eigenen Bild und Urheberrecht überdenken, denn nur auf letzteres beziehen sich CC-Lizenzen.)
Wenn sich hier ein deutlicher Standpunkt abzeichnet, würde ich mich freuen, wenn dieser auch auf der Schon-gewusst-Diskussionsseite Eingang finden könnte, wo eine sonderbare Verknüpfung von Hauptseite und Löschkandidat laut geworden ist. Schöne Grüße --Emkaer 12:35, 14. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Nachtrag: Meiner Ansicht nach darf man auch Meinungen zu Enzyklopädie-Themen haben, wenn man noch nicht 728 Seiten angelegt hat. Ein freundlicher Umgangston ist ja auch unabhängig von der Anzahl der Bearbeitungen. Wenn man den nicht mehr zustande bringt, sollte man - wie ich zur Zeit - kürzer treten. Schönen Gruß --Emkaer 12:40, 14. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Ich muss zugeben, ich neige dazu, über's Ziel hinauszuschießen - das betrifft vor allem, dass ich häufig allgemeiner diskutiere, als andere adäquat finden. Auch mein vermuteter Einwand gegen andere Generationen soll nicht falsch verstanden werden: Keinesfalls will ich daraus ein wie auch immer geartetes Werturteil ableiten - auch "Störer" wollte ich keineswegs auf jemanden in dieser Diskussion aktives angewendet verstanden wissen! Ohje. *Seufz* Es tut mir Leid, falls das falsch angekommen ist, das hätt' ich anders formulieren müssen. Mit Hinblick auf meine Zahl neu begonnener Artikel ist "Hamset nich 'ne Nummer kleena?" angebracht - versteh' ich, akzeptier' ich. Was Theoriefindung betrifft, ich finde es immer noch schwer, einzugrenzen, wo das anfängt und wo das aufhört. Beispielsweise finde ich das im letzten Absatz etwas schwammig, da mit dem Verweis hierauf in meinen Augen wieder die Frage nach der Relevanz einzelner Lemmata zu dräuen scheint. Ich weiß: Das ist schon wieder zu allgemein. Mein Hauptanliegen war, dass die Relevanz dessen, was im Artikel enthalten ist, nicht zerballert wird - nach Euren Antworten scheint diese Gefahr aber nicht zu bestehen - das hatte ich missverstanden. Vielen Dank einstweilen für den Hinweis zu meinen Bemerkungen Fotos betreffend, ich beschäftige mich damit nochmal... MfG, --Klingon83 22:54, 14. Jan. 2011 (CET)Beantworten

@Klingon83 Passt schon. --Minderbinder 16:27, 19. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Artikelkritik

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Emkaer hat mich gebeten, noch mal einen Blick aus Artikel/Diskussion zu werfen. Das ist nach dem Aufwand, den er für die Antwort und Überarbeitung betrieben hat, nur recht. Vornweg: ich werde von einem Löschantrag absehen, da der Artikel inzwischen besser geworden ist, und ich durch die hier auf der DS vorgetragenen Argumente auch dazugelernt habe. Allerdings kann ich eine Platzierung auf der Hauptseite im jetzigen Zustand nicht empfehlen.

Kritikpunkte im einzelnen:

  • Lemma sollte Data Driven Journalism sein, Begründung siehe oben
  • Trotz der wohl vorliegenden Festigung des Begriffs ist mir der Artikel zu definitorisch. Er sollte mehr "neuere Begriffsgeschichte" sein. Das geht schon mit der Einleitung los: Datenjournalismus (engl. data driven journalism, DDJ, wörtlich übersetzt Daten-getriebener Journalismus) ist eine neue Form des Online-Journalismus. Ich würde formulieren:
Als Data Driven Journalism (Abkürzung: DDJ, wörtlich übersetzt Daten-getriebener Journalismus, meist kurz Datenjournalismus) bezeichnete die englische Tageszeitung Guardian 2009 eine Kombination aus Recherche-Ansatz und neuer Veröffentlichungsform, die als eine neue Form Online-Journalismus gilt.
  • Die Vorläufergeschichte gibt in den Belegen Zuordnungen von Lorenz Matzat in seinem Blog wieder. Tut mir leid, Matzat mag ein toller Kerl sein und auf der DDJ-Konferenz referiert haben (wenn es da ein refereed paper ginbt, dann zitier das), aber ein Blog taugt als Hauptbeleg nicht.
  • Ich frage nochmal: Es gibt so so viele Lehrstühle für Publizistik, Journalismus und Kommunikationswissenschaften, irgendwo muss es doch eine solide Quelle für dieses sexy Thema geben?
  • Die Weblinks sind ein getarntes Lietarturverzeichnis, leider mit Beiträgen, die als Belege nicht wirklich gut sind. Ich würde das ganz stark ausdünnen, und zwar auf die drei Portale Guardian, LA Times, datadrivenjournalism.net und (warum nicht) den Blog Datenjournalist.de. Wenn darunter per WP:LIT und WP:Q solide Beiträge sind, dann gehören die in den Abschnitt Literatur.

OK, das ist meine Meinung. Meinethalben kann der Artikel auch so bleiben, wie er ist. Ich bin derzeit nicht an einer langen Diskussion dazu interessiert. --Minderbinder 16:27, 19. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Weitere Entwicklung (Notizen)

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  • Im taz Newsletter 21. Januar 2011 schreibt die taz unter der Überschrift Datenjournalismus: taz.de zeigt Geräuschpegel für Grossflughafen BBI: „Mithilfe der taz-Anwendung reicht die Eingabe der Wohnstraße und Hausnummer, damit die Lärmbelästigung in Abhängigkeit von Flugzeugtyp, exakter Route und Flughöhe visualisiert wird. Sobald neue Routen veröffentlicht werden, wird die taz die Anwendung entsprechend aktualisieren.
    Sie finden die Anwendung unter www.taz.de/fluglaerm
    Die Anwendung ist der Auftakt für eine Serie von datenjournalistisch-relevanten Themen, die zukünftig auf taz.de zu finden sein werden.“ --Emkaer 18:10, 21. Jan. 2011 (CET)Beantworten
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GiftBot (Diskussion) 19:37, 23. Jan. 2016 (CET)Beantworten