Heckenstallerstraße

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Heckenstallerstraße
Wappen
Wappen
Straße in München
Heckenstallerstraße
Heckenstallerstraße
Basisdaten
Landeshauptstadt München
Stadtbezirke Sendling, Sendling-Westpark
Angelegt 1959–1962
Neugestaltet 2009–2015
Hist. Namen Tieckstraße[1]
Name erhalten 1898
Anschluss­straßen Brudermühlstraße, Luise-Kiesselbach-Platz
Querstraßen Plinganserstraße (B 11), Leipartstraße, Karwendelstraße, Passauerstraße, Höglwörther Straße, Friedrich-Hebbel-Straße, Sappelstraße, Millauerweg, Murnauer Straße
Nummern­system Orientierungsnummerierung
Bauwerke Kath. Pfarrkirche St. Thomas Morus
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV
Technische Daten
Straßenlänge 1,6 km
Baukosten 398 Mio. €
(Gesamt Mittlerer Ring Südwest)

Die Heckenstallerstraße ist eine Straße im Süden Münchens und ein Teil des Mittleren Ringes. Sie hat eine Länge von 1,6 km.

Die Heckenstallerstraße befindet sich etwa vier Kilometer südwestlich vom Münchner Stadtzentrum und durchquert die Stadtbezirke Sendling-Westpark und Sendling von Westen nach Osten. Sie ist Begrenzung der Münchner Umweltzone.[Anm 1]

Die Bebauung der Heckenstallerstraße hat sich sehr heterogen entwickelt. Dies betrifft das Alter der Gebäude und deren Entfernung zur Straße ebenso wie die Höhe der Gebäude. Im Umfeld der Heckenstallerstraße sind wenig Grünflächen sowie Spiel- und Erholungsmöglichkeiten vorhanden.

Die Heckenstallerstraße beginnt am Luise-Kiesselbach-Platz im Stadtbezirk Sendling-Westpark (Kreuzung mit B 2 – Autobahn Richtung Garmisch-Partenkirchen[Anm 2]). Sie verläuft zunächst 150 Meter Richtung Südosten. An der Murnauer Straße biegt die Strecke Richtung Osten ab. Im weiteren Verlauf folgt die Kreuzung Friedrich-Hebbel-Straße/Höglwörther Straße. Ab hier ist die Heckenstallerstraße kreuzungsfrei ausgebaut. Nach der Ausfahrt Passauerstraße führt die Strecke unter S7 hindurch und erreicht damit den Stadtbezirk Sendling. Die Heckenstallerstraße endet an der Ausfahrt Plinganserstraße (B 11) und geht in die Brudermühlstraße über. Von hier besteht Anschluss in den Stadtbezirk Obergiesing und zur Autobahn Richtung Salzburg.

Das Verkehrsaufkommen der Heckenstallerstraße beträgt vom Luise-Kiesselbach-Platz bis zur Murnauer Straße 103.000 Fahrzeuge pro Tag, bis zur Kreuzung Friedrich-Hebbel-Straße/Höglwörther Straße 89.000 Fahrzeuge pro Tag und bis zur Plinganserstraße 97.000 Fahrzeuge pro Tag.[Anm 3]

Projekt Mittlerer Ring Südwest

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Lage des Projektes „Mittlerer Ring Südwest“ im Mittleren Ring
Straßenverlauf am Mittleren Ring nach Fertigstellung der Tunnel Heckenstaller- und Garmischer Straße
Tunnel Heckenstallerstraße nach der Fertigstellung
Ost-Portal des Tunnels

Seit spätestens den 1970er Jahren gab es Pläne zur unterirdischen Verlegung des Mittleren Rings im Südwesten Münchens. Bei der Errichtung des U-Bahnhofs Westpark (Eröffnung 1983) war der Bau eines Straßentunnels bereits mit eingeplant worden. Ende der 1980er Jahre war dann das Ingenieursbauwerk fertig durchprojektiert. Bei den Koalitionsverhandlungen zu Rot-Grün im Münchner Stadtrat im Jahr 1990 einigten sich SPD und Grüne auf Drängen des kleineren Koalitionspartners allerdings darauf, keine Tunnelprojekte für den Mittleren Ring mehr weiterzuverfolgen.[2] Im ersten Münchner Bürgerentscheid mit dem Titel „Drei Tunnel braucht der Mittlere Ring“ entschieden sich am 23. Juni 1996 die Münchner Wähler mit knapper Mehrheit für einen weiteren Ausbau des Mittleren Rings. Nach dem Petuel-, Effner- und Richard-Strauss-Tunnel war der Abschnitt Südwest der letzte Bauabschnitt dieses Bürgerentscheides.

Das Projekt „Mittlerer Ring Südwest“ war in fünf Baulosen aufgeteilt worden. Der westliche Teilabschnitt bis zur Friedrich-Hebbel-Straße/Höglwörther Straße war das Baulos D und wurde in Tieflage (sieben Meter unter Geländeniveau) geführt und dreistreifig je Richtungsfahrbahn ausgebaut. Etwa 600 Meter des östlichen Streckenabschnittes bis zur Passauerstraße wurden in einem Tunnel (Tunnel Heckenstallerstraße) geführt und bildeten das Baulos E.

Die Bauarbeiten am Tunnel wurden 2015 abgeschlossen, die offizielle Eröffnung fand am 25. Juli 2015 mit einem Bürgerfest statt.[3]

Die Kosten des Bauprojektes „Mittlerer Ring Südwest“ mit Garmischer Straße und Tunnel, Luise-Kiesselbach-Platz und Heckenstallerstraße und Tunnel sowie der diversen Zu- und Abfahrten beliefen sich insgesamt auf fast 400 Mio. €.

Oberflächengestaltung

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Bis 2017 wurde der Westteil der Heckenstallerstraße (Tieflage) laut Planungen des Baureferats umgebaut: Die alte Grabbebrücke (für Fußbänger und Radfahrer) wurde im April 2010 abgerissen und im April 2015 durch einen ebenerdigen Neubau über die jetzt in Tieflage verlaufende Heckenstallerstraße ersetzt. Auf beiden Seiten des Mittleren Ringes wurden Schallschutzwände errichtet.

Über dem Tunnel Heckenstallerstraße soll kein Straßenverkehr mehr stattfinden. Auf dem etwa 600 Meter langen Teilstück entstand 2017 der Heckenstallerpark.[4]

Die Heckenstallerstraße entstand zwischen 1959 und 1962. Der Bereich vor dem Luise-Kiesselbach-Platz war zuvor der Murnauer Straße zugeordnet. Am Ostende im Bereich der Straßen Engelhardstraße/Fallstraße (die den alten Verlauf der Plinganserstraße darstellen) wurde alte dörfliche Bebauung von Mittersendling beseitigt (wie der barocke gemeinsame Pfarrhof von St. Achaz und St. Margaret, der sich südwestlich gegenüber von Engelhardstraße 35 befand),[5] und der restliche alte Ortskern Mittersendlings Richtung Norden abgeschnitten.

Von 2009 bis 2015 wurde zwischen Luise-Kiesselbach-Platz und Murnauer Straße der Tunnel Garmischer Straße, bis zur Kreuzung Friedrich-Hebbel-Straße/Höglwörther Straße die Strecke in Troglage und bis zur Passauerstraße der Tunnel Heckenstallerstraße gebaut.

Urban Heckenstaller war bayerisch-kurfürstlicher Geheimer Kanzleisekretär im 18. Jahrhundert.[6] Er war Mitverfasser des Manifests, das zum Oberländer Aufstand gegen die Österreicher in der Sendlinger Mordweihnacht 1705/06 führte.

  1. Die Heckenstallerstraße ist als Teil des Mittleren Ringes die äußere Begrenzung für die am 1. Oktober 2008 eingerichtete Umweltzone der Stadt München. Sie selbst gehört aber nicht zu dieser, um nachteilige Verlagerungen des Verkehrsflusses zu vermeiden.
  2. Die „Olympiastraße“ (E 533) ist bis zur Anschlussstelle München-Kreuzhof (2) nach der Straßenverkehrsordnung eine Autobahn und dementsprechend mit dem Verkehrszeichen 330 () beschildert, aber nach dem Bundesfernstraßengesetz als B 2 gewidmet (siehe Liste der Autobahnen, die keine Bundesautobahnen sind).
  3. Prognostizierte Verkehrszahlen für 2015. Sie stammen aus dem Gutachten zur Planfeststellung von 1999, erstellt durch Professor Kurzak.
  • Nina Lindinger: Mittlerer Ring Südwest – Planung 2008. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München Februar 2009 (muenchen.de [PDF; 5,0 MB; abgerufen am 23. April 2017]).
  • Nina Lindinger: Mittlerer Ring Südwest – Anfang 2010 bis Herbst 2010. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München Januar 2010 (muenchen.de [PDF; 539 kB; abgerufen am 23. April 2017]).
  • Johann Wittmann: Mittlerer Ring Südwest – Anfang 2011 bis Anfang 2012. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München März 2011 (muenchen.de [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 23. April 2017]).
  • Nina Lindinger: Mittlerer Ring Südwest – Frühjahr 2012 bis Frühjahr 2013. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München März 2012 (muenchen.de [PDF; 1000 kB; abgerufen am 23. April 2017]).
  • Nina Lindinger: Mittlerer Ring Südwest – Frühjahr 2013 bis Sommer 2014. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München Juli 2013 (muenchen.de [PDF; 1000 kB; abgerufen am 23. April 2017]).
  • Nina Lindinger: Mittlerer Ring Südwest – Sommer 2014 bis Herbst 2015. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München Juli 2014 (muenchen.de [PDF; 444 kB; abgerufen am 23. April 2017]).
  • Nina Lindinger: Mittlerer Ring Südwest – Sommer 2015 bis Ende 2017. Hrsg.: Landeshauptstadt München Baureferat. München Juli 2015 (muenchen.de [PDF; 3,0 MB; abgerufen am 23. April 2017]).

Einzelnachweise

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  1. Falk (Hrsg.): Falk-Plan München. 8. Auflage. Nr. ~ 1953. Falk-Verlag, Hamburg (online [abgerufen am 23. September 2016]).
  2. Landeshauptstadt München, Redaktion: Stadtchronik 1990. Abgerufen am 23. April 2017.
  3. muenchen.de: Bürgerfest zur Tunneleröffnung. Abgerufen am 23. April 2017.
  4. Landeshauptstadt München, Redaktion: Mittlerer Ring Südwest Oberfläche. Abgerufen am 23. April 2017.
  5. Christine Rädlinger, Eva Graf: Sendling — Zeitreise ins alte München. Volk Verlag, München 2010
  6. Liste Münchner Straßennamen. München-Wiki, abgerufen am 23. Juli 2017.

Koordinaten: 48° 6′ 36″ N, 11° 31′ 42″ O