Kabinett Sonnino I

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Kabinett Sonnino I regierte das Königreich Italien vom 8. Februar 1906 bis zum 29. Mai 1906. Es löste das Kabinett Fortis II ab und wurde von Ministerpräsident Sidney Sonnino angeführt.

Entstehung und Entwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kabinett Sonnino I war das 44. Kabinett des Königreiches. Es war drei Monate und 22 Tage im Amt. Es wurde von der Historischen Rechten (italienisch Destra Storica) und Teilen der Historischen Linken (it. Sinistra storica) sowie erstmals von der 1904 gegründeten Radikalen Partei gestützt. Das Regierungsprogramm zeichnete sich unter anderem durch umfangreiche Investitionen im Bereich der Eisenbahnen und einer Grundsteuerreform im Mezzogiorno aus. Zusammen mit dem Schatzminister Luigi Luzzatti und dem Generaldirektor der Banca d’Italia bereitete Sonnino eine Senkung der Rendite auf Staatsanleihen in Höhe von über 8 Milliarden Lire vor, die einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung des Staatshaushaltes beitragen sollte und unter der nachfolgenden Regierung umgesetzt wurde.[1] Sonnino trat am 15. Mai 1906 zurück, nachdem die Abgeordnetenkammer eine von der Regierung geforderte Fristfestlegung für einen Abschlussbericht des Eisenbahnausschusses abgelehnt hatte. Als Nachfolger Sonninos wurde Giovanni Giolitti mit der Regierungsbildung beauftragt, der das Kabinett Giolitti III bildete.[2]

Sidney Sonnino
Ministerien Name
Ministerpräsident Sidney Sonnino
Äußeres Francesco Guicciardini
Inneres Sidney Sonnino
Justiz und Kirchenangelegenheiten Ettore Sacchi
Krieg Luigi Majnoni d’Intignano
Marine Carlo Mirabello
Finanzen Antonio Salandra
Schatz Luigi Luzzatti
Öffentliche Arbeiten Pietro Carmine
Bildung Paolo Boselli
Landwirtschaft, Industrie und Handel Edoardo Pantano
Post und Telegraphie Alfredo Baccelli
  • Francesco Bartolotta: Parlamenti e Governi d’Italia 1848–1961. Rom 1962, S. 123–124.
Commons: Kabinett Sonnino I – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Pier Luigi Ballini: Sonnino, Sidney Costantino. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 93: Sisto V–Stammati. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2018.
  2. Francesco Bartolotta: Parlamenti e Governi d’Italia 1848–1961. S. 124.