Liste von Plansprachen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die folgende Liste der Plansprachen ist eine unvollständige, alphabetische Auflistung von Plansprachen, Semiplansprachen und Plansprachenprojekten mit Angabe des Jahres der Entwicklung (bzw. erstmaligen Verwendung/Veröffentlichung). Die Anzahl der jeweiligen Sprecher ist nur in äußerst groben Grenzen einschätzbar.

Name Kürzel1 nach
ISO 639
Jahr der ersten
Veröffentlichung
Zahl der Sprecher Bemerkung
Afrihili afh 1970 basiert auf mehreren afrikanischen Sprachen
Arcaicam Esperantom eo, epo 1969 Soll wie eine archaische Form von Esperanto wirken; als Stilmittel zu verwenden.
Keine eigene Plansprache, sondern mit Popido und Gavaro (La Sociolekta Triopo) Mittel zur Darstellung bestimmter Register in literarischen Übersetzungen.
Asa’pili   1983 Von Hans Widmer in der sozialen Utopie bolo'bolo entworfene Plansprache zur Definition deren wesentlicher Elemente
Babm   1962  
Basic English   1930 Von Charles Kay Ogden geschaffene vereinfachte Form der englischen Sprache mit stark verkleinertem Vokabular.
Bolak (oder „Blaue Sprache“)   1899  
Bliss-Symbol zbl 1971 Keine Sprache, sondern reines Skript von Pictogrammen.
Characteristica universalis   Leibniz  
Communicationssprache   1839 Vorschlag von Joseph Schipfer (1761–1843). Eine der ältesten belegten Kunstsprachen. Grundlage ist das Französische. Substantive werden dekliniert.
Delmondo   1960  
Ekselsioro   1906  
Esperanto eo, epo 1887 500000 Verbreitetste Plansprache
Esperantuisho   1955  
Espido   1923  
Eurolengo   1972  
Europeo   1914  
Gavaro eo,epo ~2000 Soll wie eine Argot-Form von Esperanto wirken; als Stilmittel zu verwenden.
Keine eigene Plansprache, sondern mit Popido und Arcaicam Esperantom (La Sociolekta Triopo) Mittel zur Darstellung bestimmter Register in literarischen Übersetzungen.
Gestuno   1951 Internationale Gebärdensprache
Globaqo   1956  
Globisch    
Glosa igs 1943 Modifikation des Plansprachenprojektes Interglossa, entwickelt 1943 von Lancelot Hogben, Ronald Clark und Wendy Ashby.
Globasa 2019 nutzt Methoden der KreolSprachen, isolierend, jedoch mit Präfixen und Suffixen
Hom Idyomo    
Idiom Neutral   1902 Entwicklung aus Volapük
Ido io, ido 1907 2000 Entwicklung auf Basis von Esperanto
INTAL 1956 (bzw. 1964, Intal II)   1968 bis 1978 insg. 28 Ausgaben mit Verbesserungen
Interglossa igs 1943 Entwickelt von dem englischen Zoologen und Schriftsteller Lancelot Hogben.
Interlingua de IALA ia, ina 1951 In Grammatik und Wortschatz eine „romanische Durchschnittssprache“. Versuchte erfolglos, an den Erfolg von Interlingua-IL de ApI sive Latino sine flexione, Lingua Auxiliare Internationale anzuknüpfen.
Interlingue ie, ile 1922 200 von Edgar von Wahl
Interslawisch   2006 einige Hunderte Bis 2011 bekannt als „Slovianski“
Ithkuil   2004 Besonders komplex, v. a. in der Grammatik
Kolonial-Deutsch   1916 Basiert auf der deutschen Sprache
Kotava avk 1978  
La langue simplifiée (Vereinfachte Sprache) oder Stoechiophonie   1858 Basiert auf 250 oft vom Sanskrit inspirierten Wurzeln, die logisch kombiniert werden können.
Latin-Esperanto   1911  
Latino semplificato    
Latino sine flexione 1903 Auch Interlingua-IL de Academia pro Interlingua (ApI). Kontrolliert vereinfachte Version von (Neo-)Latein; meistgenutzte Plansprache für wissenschaftliche Veröffentlichungen, vor allem Mathematik 1905–1939.
Lincos   1960 Von dem Mathematiker Hans Freudenthal entwickelt.
Lingua Franca Nova lfn 1998 Romanischer Kompromiss-Wortschatz, von Kreolsprachen inspirierte analytische Grammatik.
Lingua Internacional   1905  
Lingua sistemfrater   1957 Wortschatz gebildet aus internationalen Wörtern, vorwiegend aus europäischen Sprachen. Folgt konsequent dem isolierenden Sprachbau, der vorwiegend aus asiatischen Sprachen entlehnt wurde.
Lingwa de Planeta   2006 Basierend auf dem Vokabular der am meisten gesprochenen Sprachen der Erde
Lingwo internaciona (Antido)   1907  
Loglan   1960 Von James Cooke Brown entwickelt.
Lojban jbo 1987 Von der Logical Language Group entwickelt. Basiert auf Loglan. Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, eine benutzbare, möglichst umfassende und frei verfügbare Sprache zu schaffen.
Mez Voio   1908  
Modern Esperanto   1958  
Modern Indo-European   2006 Basiert auf dem Proto-Indogermanischen.
Mondial   1943 Basiert auf den romanischen Sprachen und ähnelt Interlingua. Entwickelt von dem schwedischen Gymnasiallehrer Helge Heimer (1890–1959).
Mondlingvo   1906  
Neo neu 1961 In der Tradition von Esperanto; kurz im Ausdruck.
Nepo   1915  
Nol (Plansprache)   2006  
Novial nov 1928 Naturalistisches, aposteriorisches Plansprachenprojekt, entwickelt von dem dänischen Linguisten Otto Jespersen. Nach dem Tod Jespersens geriet das Projekt in Vergessenheit.
Noxilo   1997  
Nuove-Roman   1879 Von dem Linzer Lehrer Johann Puchner entwickelt. Ziel war eine möglichst breite Annahme. Basierte auf Italienisch, Spanisch, Lateinisch, Französisch, Englisch und Deutsch.
Occidental, s. Interlingue ie, ile 1922  
Pasilingua   1898 Von Peter Steiner in seinem Werk Drei Weltsprach-Systeme vorgestellt; setzt nur auf Wörter, die in ihren Stammsilben mindestens zwei der drei Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch gemeinsam sind.
Perio   1904  
Poliespo    
Popido eo, epo ~1980 Soll wie eine Mundart-Form von Esperanto wirken; als Stilmittel zu verwenden.
Keine eigene Plansprache, sondern mit Gavaro und Arcaicam Esperantom (La Sociolekta Triopo) Mittel zur Darstellung bestimmter Register in literarischen Übersetzungen.
Pra-Esperanto   1878 Zamenhofs Vorentwurf
Ratiáce   2011  
Romanizat   1908  
Romanal   1909  
Rus-Mongolisch   2013  
Slovio   2001 Von dem Slowaken Mark Hučko entwickelt; soll Sprechern slawischer Sprachen eine einfachere Verständigung ermöglichen.
Solresol 1817 Nur sieben verschiedene Silben (Solmisation), z. B. durch Töne oder Bewegungen darstellbar.
Sona   1935 Von Kenneth Searight. Antwort auf den Eurozentrismus der damals verbreiteten Plansprachen.
Spokil   1887 Von dem Franzosen Adolphe Nicolas.
Starckdeutsch   1972 Für parodistische Gedichte verwendet.
Timerio   1921 Auf Zahlen basierende reine Schriftsprache des Berliner Architekten Tiemer.
Toki Pona art, tok 2001 500 bis 5000[1] Grundwortschatz von 123 Wörtern; andere Begriffe werden umschrieben.
Ulla   1906  
Uniespo eo, epo ~2000 UNIversala ESPerantO, Esperanto-Version speziell für wissenschaftliche Terminologie von Manuel Halvelik (Autor auch von La Sociolekta Triopo).
Unilingua (oder auch Mirad)    
Universalglot   1868  
Uropi   1986  
Utoki   1962  
Vendergood   1906  
Volapük vo, vol 1880 Erste verhältnismäßig weitverbreitete Welthilfssprache.
Weltdeutsch   1915 Mehrere Plansprachen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Varianten eines vereinfachten Deutsch, die als internationale Lingua franca im Interesse Deutschlands fungieren sollten.
Yvle   2005  
1 
Für acht der Plansprachen existieren eigene Wikipedias. Hier sind die ISO-Kürzel verlinkt und die Zeilen  hervorgehoben. (Ansonsten existiert unter den konstruierten Sprache nur noch für die logische Sprache Lojban eine eigene Wikipedia.)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Request for New Language Code Element in ISO 639-3, page 1 ISO 639-3 Registration Authority Request for New Language Code Element in ISO 639-3. 31. August 2021, abgerufen am 30. April 2024 (englisch).