Matelassé

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Haube mit Mattelassé (Elsass, Ende 19. Jh.)

Matelassé (frz. matelassé = gesteppt) ist die Handelsbezeichnung für Doppelgewebe mit großzügiger, meist figürlicher Jacquardmusterung auf der Gewebeoberseite[1]

Es ist ein dem Pikee ähnliches Steppgewebe und Hohlgewebe.[2] Der figürliche Reliefeffekt wird ohne Verwendung von Krepp- und Schrumpfgarnen erhalten, der nicht faltig oder rissig, sondern vielmehr gepolstert wirkt. Im Gegensatz zum Cloqué ist die Gewebeoberfläche erhaben, jedoch nicht blasig.[3][2][4]

Dieses Doppelgewebe besteht in der Regel aus zwei Kett- und drei Schussfadensystemen (z. B. Obergewebe aus Seide oder Chemiefasern, Untergewebe aus Chemiefasern oder Baumwolle). Die Grundbindung ist Taft, die Figuren sind oft Satinbindung. Im Gegensatz zum Pikee wird Matelassé nicht mit einer Steppkette, sondern mit einem Steppschuss gewebt. Eingesetzt wird Matelasse für Möbel- und Dekostoffe sowie Jacken.[5]

Commons: Matelassé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon.Bd. L–Z.8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-848-9, S. 444.
  2. a b Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. 7. Auflage, Band 2, Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, Stichworte „Matelassé“, „Figurierte Gewebe“. ISBN 3-87150-518-8.
  3. Alois Kießling, Max Matthes: Textil - Fachwörterbuch. Fachverlag Schiele & Schön, Berlin 1993, ISBN 3-7949-0546-6, S. 244.
  4. Autorenkollektiv: Handbuch der Textilwaren; Bd. 2, Fachbuchverlag Leipzig 1972, S. 87.
  5. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 5., grundlegende überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86641-258-3, S.262/263.