Orangeblaufink

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Orangeblaufink

Orangeblaufink (Passerina leclancherii)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Kardinäle (Cardinalidae)
Gattung: Passerina
Art: Orangeblaufink
Wissenschaftlicher Name
Passerina leclancherii
Lafresnaye, 1840

Der Orangeblaufink (Passerina leclancherii) ist eine Vogelart aus der Familie der Kardinäle (Cardinalidae). Diese endemische Art hat ein großes, jedoch auf Mexiko beschränktes Verbreitungsgebiet. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet eingeschätzt.

Der Orangeblaufink erreicht eine Körperlänge von etwa 11,5 bis 12,5 Zentimetern. Der Kopf und die Oberseite des Männchens sind cyan bis türkisblau, wobei sich die gelbgrüne Krone davon deutlich abhebt. Der Bereich zwischen Schnabel und Auge (Zügel) und die Augenringe sind gelb. Die gelbe Kehle sowie der Rest der Unterseite wird nur an der Brust durch eine orange-gelbe Färbung ersetzt.

Der Kopf sowie die Oberseite des Weibchens sind grünlich, mit ebenfalls gelben Zügeln und Augenringen. Um die Ohren findet sich oft ein verwaschenes Türkis, während die Oberschwanzdecken wiederum stumpf türkis wirken. Die Flügel sowie der Schwanz sind etwas dunkler und haben matte türkisblaue Ränder. Die gesamte Unterseite ist gelb. Das Gefieder des Männchens wirkt viel farbintensiver als das des Weibchens, bei dem das Federkleid eher pastellfarbene Töne aufweist.

Männliche Immature sind im Durchschnitt etwas heller als ausgewachsene Orangeblaufinken, und die Brust ist deutlicher orange gefärbt. Die weiblichen Immaturen sind an Kopf und Oberseite eher mattgrau. An der Brust sind sie etwas dunkler.

Verbreitung und Lebensraum

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Sie bewegen sich in trockenen bis halbtrockenen Dornenwäldern, gestrüppartigem laubabwerfendem Waldgebiet und deren Ränder sowie überwachsenen Waldlichtungen in Höhen bis zu 1200 Meter.

Ihre Nester aus Pflanzenmaterialien bauen sie sowohl in Büschen als auch in Bäumen. Ein Gelege besteht normalerweise aus 2 bis 5 Eiern. Mit ihrem kräftigen Schnabel fressen sie vorzugsweise Samen, doch zählen auch Insekten zu ihrer Nahrung. Man beobachtet sie oft in Paaren oder kleineren Gruppen, wo sie sich vorzugsweise am Boden bzw. bodennah bewegen.

Es sind zwei Unterarten beschrieben, die sich vor allem in ihrer Größe und ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden:

  • Passerina leclancherii leclancherii Lafresnaye, 1840[1]. Die Nominatform kommt an den Pazifikhängen vom Süden Nayarits bis in den Westen Chiapas vor. Weiter im Landesinneren findet man sie in der Sierra Madre del Sur am Abfluss des Río Balsas im Bundesstaat Guerrero bis in den Westen Pueblas.
  • Passerina leclancherii grandior Griscom, 1934. Diese Subspezies, die im Bundesstaat Oaxaca vorkommt, ist deutlich größer als die Nominatform. Insbesondere die Flügel sind deutlich länger bei beiden Geschlechtern.[2]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Bild von Jean-Gabriel Prêtre: Orangeblaufink

Frédéric de Lafresnaye beschrieb den Vogel unter dem heute gültigen Namen Passerina (sub-gen. Spiza, Bonap.) leclancherii. Das Typusexemplar stammte aus Acapulco und wurde von dem französischen Arzt, Naturforscher und Forschungsreisenden Charles Réné Augustin Léclancher (1804–1857) von einer Reise mit dem Schiff La Vénus mitgebracht.[1] Eine Illustration des Vogels erfolgte 1841 im Magasin de Zoologie; das Bild stammte von dem französischen Künstler Jean-Gabriel Prêtre (1768–1849), die Gravur fertigte Christophe Annedouche (1803–1866) und der Druck erfolgte durch N. Rémond.[3] Die Vénus war in den Nordpazifik geschickt worden, um die dortige Walindustrie zu erforschen und den französischen Einfluss in diesem Gebiet zu erweitern. Die Forschungsreise führte über die Galápagos-Inseln nach Hawaii, Kalifornien und Mexiko zur Westküste Südamerikas und dauerte von 1836 bis 1839.[4]

Das lateinische Wort »Passerina« steht für »sperlingsartig«.[5] Das Artepitheton »leclancherii« ist eine Ehrung des Entdeckers.[1] Das Wort »grandior« ist lateinisch und bedeutet »größer«.

  • Steve N. G. Howell, Sophie Webb: A Guide to the Birds of Mexico and Northern Central America. Oxford University Press, Oxford 1995, S. 688 f, ISBN 978-0-19-854012-0
  • Roger Tory Peterson, Edward L. Chalif: A Field Guide to Mexican Birds: Mexico, Guatemala, Belize, El Salvador. Houghton Mifflin, Boston 1999, S. 240 f, ISBN 978-0-395-97514-5
  • Ernest Preston Edwards, Edward Murrell Butler: A Field Guide to the Birds of Mexico and Adjacent Areas: Belize, Guatemala, and El Salvador, Third Edition: Belize, Guatemala and El Salvador, University of Texas Press, 1998, S. 174, ISBN 978-0-292-72091-6
  • Volker Dierschke: 1000 Vögel, Naumann & Göbel, S. 319, 2005, ISBN 978-3-625-10774-3
  • Barbara Mearns, Richard Mearns: The Bird Collectors. Academic Press Limited, London 1998, ISBN 0-12-487440-1.
  • Christopher W. Thompson, Matthias Leu: Molts and plumages of orange-breasted buntings (Passerina leclancherii): implications for theories of delayed plumage maturation. In: The Auk. Band 112, Nr. 1, 1995, S. 1–19 (englisch, online [PDF; 1,5 MB; abgerufen am 17. Dezember 2013]).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Ludlow Griscom: The Ornithology of Guerrero, Mexico. In: Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Band 75, Nr. 10, 1934, S. 367–422 (online [abgerufen am 16. Dezember 2013]).
  • Frédéric de Lafresnaye: Quelques observations sur l'ordre des Grimpeurs, Scansores. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 3, 1840, S. 257–261 (online [abgerufen am 16. Dezember 2013]).
  • Frédéric de Lafresnaye: G. Passerine. Passerina Vieillot, S.- G. Spiza. Bonaparte. P. (Spiza) de Leclancher. P. (spiza) Leclancherii. De Lafr. In: Magasin de zoologie, d'anatomie comparée et de palaeontologie. Band Oiseaux, Tafel 22, 1841, S. 1–2 (online [abgerufen am 16. Dezember 2013]).
Commons: Orangeblaufink (Passerina leclancherii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Frédéric de Lafresnaye (1840), S. 260
  2. Ludlow Griscom, S. 420
  3. Frédéric de Lafresnaye (1841), Tafel 22
  4. Barbara Mearns u. a., S. 117
  5. James A. Jobling S. 294