Stark (New Hampshire)

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Stark

Stark mit Stark Bridge und Union Church
Lage in New Hampshire
Stark (New Hampshire)
Stark (New Hampshire)
Stark
Basisdaten
Gründung: 1795
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: New Hampshire
County: Coös County
Koordinaten: 44° 36′ N, 71° 25′ WKoordinaten: 44° 36′ N, 71° 25′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 478 (Stand: 2020)
Haushalte: 190 (Stand: 2020)
Fläche: 154,6 km² (ca. 60 mi²)
davon 153,3 km² (ca. 59 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner je km²
Höhe: 294 m
Postleitzahl: 03582
Vorwahl: +1 603
FIPS: 33-73060
GNIS-ID: 0873724
Website: townofstark.com
Bürgermeister: Gemeinderat („Selectmen“)

Stark ist der Name einer Town im Coös County des US-Bundesstaates New Hampshire in Neuengland. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 478[1] ermittelt. Es liegt in den „Great North Woods“ im Norden des Staates. Zur Zeit der ersten Besiedlung wurde das Territorium zunächst Percy benannt, nach dem Familiennamen der Herzöge von Northumberland, und als Piercy (sic) zur unabhängigen Town, ehe es nach dem kurz zuvor verstorbenen General John Stark umbenannt wurde.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stark liegt am Nordrand der White Mountains am Upper Ammonoosuc River zwischen Northumberland im Westen, Stratford und Odell im Norden, Dummer im Osten, Milan im Südosten und Kilkenny und Lancaster im Süden. Zu Stark gehören neben dem Hauptort die Einzelsiedlungen Crystal und Percy.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landvergabe erfolgte im Jahr 1774. Das erste Treffen der Proprietoren fand am 17. November desselben Jahres in Portsmouth statt.[3] Der erste Siedler traf jedoch möglicherweise erst im Jahr 1782 ein, der zweite zwei Jahre darauf.[4] 1790 hatte Stark 48 Einwohner.[2] Am 10. Mai 1791 wurde die Gründung einer unabhängigen Gemeinde beantragt. Diesem Antrag folgte am 9. Januar 1795 die bewilligte Gründung der Town of Piercy. 1832 erfolgte die Umbenennung zu Stark. Im gleichen Jahr wurden Grundstücke von Stratford sowie ein unabhängiger Landgrant zu Stark hinzugefügt. Umgekehrt verlor Stark im Jahr 1840 Fläche an Lancaster und 1868 an Dummer.

Die erste Kirche wurde 1810 von den Congregationalisten gebaut, sie blieb jedoch ohne größere Bedeutung. Bekannter ist die Union Church. Diese Kirche wurde nach dem Bau der Eisenbahn errichtet und war nicht konfessionsgebunden, da keine der Religionsgemeinschaften am Ort die finanziellen Mittel für ein eigenes Gotteshaus hatte. Sie wurde von Methodisten wie von Baptisten benutzt. 1846 wurde sowohl der Bau des Stadthauses beschlossen wie auch Stark in neun Schulbezirke zu unterteilen. 1873 wurde in privater Initiative eine Bibliothek und die „Stark Library Association“ gegründet. Ein Jahr später beteiligte sich die Gemeinde, und die private Bibliothek wurde deren offizielle Bücherei.[3]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählungsergebnisse[5][2][6] – Stark, New Hampshire
Jahr 1790 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880
Einwohner 48 140 211 224 284 349 418 426 464 690
Jahr 1890 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980
Einwohner 703 733 448 339 329 352 373 327 343 470
Jahr 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080
Einwohner 519 516 559 478

Camp Stark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Frühjahr 1944 bis Frühjahr 1946 lag bei Stark das einzige Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkrieges, das es in New Hampshire gab. Es befand sich etwa 1,6 Meilen östlich der Stark Bridge.[7] Ein ehemaliges Lager des Civilian Conservation Corps wurde zum Gefangenenlager umgerüstet. Es beherbergte etwa 250 Deutsche und Österreicher, die vorwiegend in Nordafrika und der Normandie gefangen genommen worden waren. Sie wurden in der Holzernte eingesetzt[8] und ersetzten dort kriegsbedingt abgezogene Arbeitskräfte. Das Holz war für die „Brown Paper Company“ in Berlin bestimmt. Zivile Vorarbeiter von Brown brachten den Gefangenen das Fällen der Bäume bei. Diese hatten pro Tag ein Soll von einem Cord (ca. 3.6 Raummeter) Holz und bekamen dafür 90 Cent pro Tag. In der Messe des Camps konnten Zigaretten oder Süßigkeiten erworben werden.[9] Flüchtlinge kamen meistens nach kurzer Zeit zurück. Einer lebte zwischenzeitlich in New York.[10]

Infrastruktur und Gemeindeeinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stark hat keine eigene Polizei, die Feuerwehr wird durch Freiwillige bemannt. Medizinische Notfallversorgung erfolgt von Groveton aus. Sowohl Wasserversorgung wie die Abwasserentsorgung ist privat mittels Brunnen und Tanks. Neben der Stark Library verfügt die Gemeinde über eine Grundschule. Weiterführender Schulbesuch erfolgt in Northumberland. Die Town of Stark ist ihr eigener größter Arbeitgeber mit 23 Beschäftigten.[2]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzige Hauptstraße im Gemeindegebiet ist die New Hampshire State Route NH-110. Die Bahnstrecke wird von der St. Lawrence & Atlantic Railroad im Güterverkehr genutzt. Der nächstgelegene Flugplatz ist der Berlin Regional Airport in Milan, im Linienverkehr der Flughafen in Lebanon.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stark (New Hampshire) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. US Census Bureau: Stark town, Coos County, New Hampshire. Abgerufen am 4. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c d e f NHES Gemeindeprofil Stark. Abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch).
  3. a b Georgia Merrill Drew: Stark. In: History of Coös County, New Hampshire. W.A. Fergusson & Co., Syracuse, NY, S. 562 ff. (englisch); Textarchiv – Internet Archive
  4. Austin J. Coolidge, John B. Mansfield: Stark. In: A History and Description of New England. Austin J. Coolidge, Boston, MA 1859, S. 653 ff.(englisch); Textarchiv – Internet Archive
  5. 1790–1960 US Census
  6. Decennial Census 2020. US Census Bureau, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  7. New Hampshire Historical Highway Markers, No. 150
  8. Camp Stark German Prisoner of War Camp. Waymarking.com, abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch, Wiedergabe des Schildtextes vor Ort).
  9. Kayti Burt: Stark remembers former POW Camp. In: Coos County Democrat. 31. März 2010, abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch).
  10. A German POW Escapes the WWII Prison Camp in Stark, N.H. New Hampshire Historical Society, abgerufen am 11. Februar 2021 (englisch).