Walter Slezak

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Walter Slezak, Fotografie (um 1928) von Alexander Binder
Walter Slezak, Fotografie (um 1928) von Alexander Binder

Walter Slezak (* 3. Mai 1902 in Wien, Österreich-Ungarn; † 21. April 1983 in Flower Hill, New York, Vereinigte Staaten) war ein österreichisch-US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler.

Walter Slezak war der Sohn des Operntenors Leo Slezak und der Schauspielerin Elsa Wertheim. Die Sängerin Margarete Slezak (1909–1953) war seine Schwester, die Schauspielerin Erika Slezak (* 5. August 1946 in Hollywood, Kalifornien) ist seine Tochter.

Slezak studierte anfänglich Medizin, entschied sich dann aber für den sicheren Beruf eines Bankangestellten. Sein Freund Michael Curtiz überredete ihn 1922, eine Rolle in dessen Film Sodom und Gomorrha zu übernehmen. Slezak verzichtete auf die Banklaufbahn und konzentrierte sich von da an ganz auf das junge Medium Film. In jenen Tagen noch ein schlanker Jüngling, spielte er den romantischen Liebhaber in einer Reihe von deutschen Stummfilmen.

1930 versuchte sich Slezak am Broadway und debütierte in der Produktion Meet My Sister. Er fand Geschmack und blieb zwölf Jahre der Bühne treu. Mittlerweile ganz in die Vereinigten Staaten gezogen, erhielt er 1936 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Gewichtsprobleme zwangen ihn zum Umstieg ins Charakterfach. 1942, in seinem ersten Film in der neuen Heimat, Es waren einmal Flitterwochen, mimte Slezak den Ehemann von Ginger Rogers. 1943, zwei Jahre vor Ende des Zweiten Weltkrieges, hatte er einen seiner bekanntesten Auftritte in Hitchcocks Das Rettungsboot. In seiner differenzierten Darstellung als kompetenter und verschlagener Nazi-Kapitän Willy gelangt er nach der Versenkung eines amerikanischen Passagierschiffes und gezwungen durch den Untergang seines eigenen U-Bootes an Bord des Rettungsbootes der Amerikaner, auf dem er schließlich das Kommando übernimmt.

Seine Fähigkeit, sowohl schurkische als auch komische Rollen darstellen zu können, verband er in Filmen wie Das Korsarenschiff (1944) oder Die sündige Stadt (1949). Bis Anfang der 1970er Jahre folgte Film auf Film, zunehmend in komischen Rollen mit prominenten Partnern und mit stetig wachsender Popularität. Dazwischen machte Slezak immer wieder Ausflüge an die Bühne und seine Rolle als Cesar im Musical Fanny brachte ihm 1955 den Tony Award ein. Von 1965 bis 1966 hatte er im deutschen Fernsehen auch seine eigene Revue-Show Mein lieber Schwan. Zuletzt stand er 1980 für zwei Episoden der Fernsehserie Love Boat vor der Kamera, danach musste er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen.

Grabstätte von Walter Slezak

Entmutigt von den vielen Krankheiten, beging Walter Slezak kurz vor seinem 81. Geburtstag Suizid. Seine Grabstelle befindet sich auf dem Friedhof Rottach-Egern.

Walter Slezaks Mutter Elisabeth (geborene Wertheim) war die Schwester von Margarethe Schlesinger (geborene Wertheim), die mit dem Wiener Juristen Ernst Schlesinger verheiratet war. Ernst Schlesinger, der Leo Slezak zumindest seit 1906 juristisch vertrat, war ein Onkel des Filmregisseurs Fritz Lang, weshalb Walter Slezak mit dem Wiener Filmpionier Lang verwandt war.[1]

Filmografie (Auswahl)

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  • Walter Slezak: What time’s the next swan? Doubleday, Garden City NY 1962.[2]
  • Walter Slezak: Wann geht der nächste Schwan? Piper, München 1964.
    • Taschenbuchausgabe: (= dtv 670). Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1970.
  • Wann geht der nächste Schwan. Auszüge aus dem gleichnamigen Buch von und mit Walter Slezak. Ariola, Gütersloh 1966 [LP].
  • Leo Slezak: Mein lieber Bub. Briefe eines besorgten Vaters. Herausgegeben von Walter Slezak. Piper, München 1966.
  • Walter Slezak: Mein Magen geht fremd. Ein Geschichtenbuch mit Kochrezepten. Piper, München u. a. 1977, ISBN 3-492-02301-0.
    • Taschenbuchausgabe: (= dtv 1572). Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1980, ISBN 3-423-01572-1.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 359 f.
Commons: Walter Slezak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Andreas Weigel: Fritz Langs Verwandtschaft mit dem Sänger Leo Slezak.
  2. Permalink The Library of Congress.