Wilhelm Tuckermann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wilhelm Gottlieb Petrus Tuckermann (* 1840 in Schubin, Provinz Posen; † 29. Dezember 1918 in Charlottenburg bei Berlin[1]) war ein deutscher Architekt, Baubeamter und Hochschullehrer.

Wilhelm Tuckermann studierte ab 1860 an der Berliner Bauakademie und bestand im Jahr 1868 das damals so genannte Baumeisterexamen (2. Staatsexamen).[2] Am 29. Dezember 1869 heiratete er in Berlin Ottilie Wiebe, Tochter des Hermann Wiebe, erster Rektor der damaligen Technischen Hochschule (Berlin-)Charlottenburg.[3] 1872 unternahm er eine Studienreise nach Italien.

Vom 1. April 1871 bis 30. September 1875 war er Dozent für Baukonstruktionslehre an der Gewerbeakademie Berlin. Am 1. Oktober 1875 wurde er zum Postbaurat in der Bauverwaltung der Kaiserlichen Reichspost, Oberpostdirektion Berlin für den Postbaubezirk Berlin II, ernannt. Ab 1878 lehrte er Geschichte der Baukunst an der Bauakademie und nach dem Übergang der Bauakademie auf die Technische Hochschule (Berlin-)Charlottenburg von 1879 bis 1889 dort als Privatdozent in der Abteilung I für Architektur im Lehrgebiet Abriss der Geschichte der Baukunst. Ab 1881 war er auch Dozent für Feldmesswesen an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin.[4] 1900 wurde Tuckermann zum Geheimen Postrat ernannt.[5] Er war Mitglied im Architekten-Verein zu Berlin. 1905 wurde er in den Ruhestand versetzt.

(alle in Berlin, alle unter Denkmalschutz)

  • Das Odeum des Herodes Atticus und der Regilla in Athen. Marcus, Bonn 1868.
  • Schinkels literarische Thätigkeit. Vortrag, gehalten am Schinkelfest, den 13. März 1879. Buchdruckerei Waisenhaus Halle, Berlin 1879. (S.51 Wochenzeitschrift des Berliner Architektenvereins, 1911)
  • Der Berliner Wohnungsgrundriss nach seiner historischen Entwicklung in den letzten zwei Jahrhunderten. In: Der Bär, Illustrierte Wochenschrift für vaterländische Geschichte, 6. Jahrgang 1880, Nr. 37 (vom 11. September 1880), Seite 449 ff. (Digitalisat bei der ZLB)
  • Die Gartenkunst der italienischen Renaissance-Zeit. Paul Parey, Berlin 1884. (mit Widmung an Heinrich von Stephan)
  • Anleitung zum Perspektivzeichnen für Elementar-, Fortbildungs-, Gewerbe-, und Kunstschulen, sowie zum Selbstunterricht. E. Wasmuth, Berlin 1907.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Sterberegister Standesamt Charlottenburg 2, Nr. 1363/1918
  2. Deutsche Bauzeitung, 2. Jahrgang 1868, Nr. 49 (vom 4. Dezember 1868) (Digitalisat als PDF-Dokument mit ca. 1,3 MB), S. 522. (Notiz zum bestandenen Examen)
  3. Bauanzeiger (Anzeigen-Beilage) zur Deutschen Bauzeitung, 4. Jahrgang 1870, Nr. 1 (vom 6. Januar 1870), S. 1. (Heiratsanzeige) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Wilhelm Petrus Tuckermann. In: Catalogus Professorum. TU Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020.
  5. Centralblatt der Bauverwaltung, 20. Jahrgang 1900, Nr. 3 (vom 13. Januar 1900), S. 13.
  6. Postfuhramt in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  7. Postamt Goethestraße in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  8. Villa Tuckermann in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  9. Uwe Kieling: Berlin. Bauten und Baumeister. Marhold, Berlin 1987, S. 294.
  10. Postamt Charlottenburg 1 in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  11. Postamt Hauptstraße 27 in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  12. Abgangs-Packkammer in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  13. Ankunfts-Packkammer und Postverladehalle in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020
  14. Gelände des Postamtes O 17 in der Denkmaldatenbank des Landesdenkmalamts Berlin, abgerufen am 12. Juli 2020