Emma Bechtle-Kappis

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Emma Bechtle-Kappis (geboren 1. Juli 1875 als Emma Kappis in München; gestorben 2. September 1957 in Stuttgart) war eine deutsche Malerin.[1]

Emma Kappis war die Tochter von Albert Kappis, einem württembergischen Lithographen und Landschaftsmaler, und Friederike Kolb.[2] Die beiden unternahmen 1874 ihre Hochzeitsreise nach Venedig, bis Albert Kappis 1880 eine Professur für Landschaftsmalerei an der Königlichen Kunstschule Stuttgart erhielt.[3][4]

Kappis war Ehefrau des Stuttgarter Ministerialdirektors Otto Bechtle. Seit der Hochzeit nannte sie sich Emma Bechtle-Kappis.[4] Sie lebte in Stuttgart-Degerloch und später in der Sonnenbergerstr. 8 (heute Sonnenbühl) in einem Haus, das zuvor die Malerinnen Anna, Pietronella und Ida Peters bewohnt hatten.[5]

Bechtle-Kappis studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Josef Kerschensteiner, Robert Breyer, Robert Poetzelberger und Leo Bauer. Sie erweiterte ihre künstlerische Ausbildung an der Heymann-Schule München bei J. Buchner und malte vor allem Stillleben, Landschaften und Porträts.

Bechtle-Kappis war seit 1928 Mitglied im Württembergischen Malerinnenverein (WMV) und bis 1957 Mitglied in der Nachfolgeorganisation, dem Bund Bildender Künstlerinnen Württemberg (BBK/W). Eine lebenslange Freundschaft verband sie mit der Malerin Elise Daimler, die ebenfalls Mitglied des WMV war. Von 1947 bis 1957 war sie zudem Mitglied im Verband bildender Künstler Württemberg (VBKW).

  • 1925: Große Schwäbische Kunstschau des Künstlerbundes Stuttgart[4][6]
  • 1927: Glaspalast München.[7]
  • 1932: Dritte Ausstellung der Juryfreien Künstlervereinigung Stuttgart mit Sonderausstellung „Das Bild im Raum“ auf dem Interims-Theaterplatz, Stuttgart.[6]
  • Mehrfach Ausstellungen im Württembergischen Kunstverein Stuttgart[4]
  • 1950: Gedächtnisausstellung zum 75. Geburtstag[4]
  • 1955: Ausstellung mit Elise Daimler und Maria Krauskopf im Bund bildender Künstlerinnen Württembergs, Stuttgart.[8]

Einige Werke von Bechtle-Kappis sind Bestandteil der Sammlung der Galerie der Stadt Stuttgart:[9]

  • Gewitter, Öl auf Pappe von 1925
  • Sonniger Budenwinkel, Tempera auf Papier von 1931
  • Stadtpark, Aquarell auf Papier, ohne Jahr

Der Bund Bildender Künstlerinnen Württembergs hat ein Aquarell in seiner Sammlung: Kleines Blumenstück, ohne Jahr.[10]

Folgende Ölgemälde waren auf Ausstellungen vertreten, der Verbleib ist jedoch unbekannt: Alte Bauernküche, Stilleben, Blumenstück, Vom Bodensee, Bildnis Herr K.[6]

Das Bild Stilleben mit Blumen und Krug, eine Gouache auf Zeichenkarton von 1930, wurde in einer Auktion angeboten.[11] Ebenso die Bilder Geranien und Frühlingsblumen in der Vase.[12]

  • Willy Oskar Dressler: Dresslers Kunsthandbuch. Ein Nachschlagebuch für deutsche bildende und angewandte Kunst. 9. Auflage. Band 2. Verlag Carl Curtius, Berlin 1930, OCLC 1005871361, S. 27.
  • Bechtle-Kappis, Emma. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 146 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Gert K. Nagel: Schwäbisches Künstlerlexikon. Vom Barock bis zur Gegenwart. München 1986.
  • Monika Spiller: Bechtle-Kappis, Emma. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 8, Saur, München u. a. 1993, ISBN 3-598-22748-5, S. 125.
  • Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Zur Geschichte des Württembergischen Malerinnen-Vereins und des Bundes Bildender Künstlerinnen Württembergs. Band 2. Klett-Cotta, Stuttgart 1999, ISBN 3-608-94192-4, S. 31, 134, 312, 336.

Einzelnachweise

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  1. Monika Spiller: Bechtle-Kappis, Emma. In: Allgemeines Künstlerlexikon (ALK). Band VIII, 1994, S. 125.
  2. Ulla Heise: Kappis, Albert. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Band LXXIX. K. G. Saur, 2013, S. 313.
  3. Wolfgang Kermer: Daten und Bilder zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Verbesserter Sonderdruck aus: Die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart: eine Selbstdarstellung. Edition Cantz, Stuttgart 1988.
  4. a b c d e Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. 1999, S. 31.
  5. Emma Bechtle-Kappis. Kunstantiquariat Friedrich Piesk, abgerufen am 6. Februar 2022.
  6. a b c Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Band 2, 1999, S. 336.
  7. Münchner Künstler-Genossenschaft: Münchener Kunstausstellung 1927 im Glaspalast: 1. Juni bis 3. Oktober 1927. S. 35.
  8. Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Zur Geschichte des Württembergischen Malerinnen-Vereins und des Bundes Bildender Künstlerinnen Württembergs. Band 1. Klett-Cotta, 1999, S. 55 - 165.
  9. Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Band 2, 1999, S. 184.
  10. Edith Neumann: Künstlerinnen in Württemberg. Band 2, 1999, S. 312.
  11. Emma Bechtle-Kappis. Stillleben mit Blumen und Krug. Kunstantiquariat Friedrich Piesk, abgerufen am 6. Februar 2022.
  12. Emma Bechtle-kappis: Auction prices, signatures and monograms. In: Findartinfo.com. Abgerufen am 6. Februar 2022.