Giuseppe Valerga

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Patriarch Giuseppe Valerga (Foto als Konzilsteilnehmer, 1870)
Patriarch Giuseppe Valerga, ca. 1848
Porträt in dem Buch „Der Orden vom heiligen Grabe“, Autor Jakob Hermens, Schwann’sche Verlagsbuchhandlung, Köln und Neuss, 1870, 2. Ausgabe
Patriarch Giuseppe Valerga

Giuseppe Valerga (* 9. April 1813 in Loano, Italien; † 2. Dezember 1872 in Jerusalem) war ein römisch-katholischer Bischof, Patriarch von Jerusalem und Teilnehmer am Ersten Vatikanischen Konzil.

Giuseppe Valerga studierte am Albenga-Seminar und an der Sapienza-Universität von Rom. Er empfing am 17. Januar 1836 die Priesterweihe. Er war für die Sacra Congregatio de Propaganda Fide tätig, insbesondere kümmerte er sich um die Chaldäisch-Katholische Kirche.

Papst Pius IX. ernannte ihn 1847 zum Patriarchen von Jerusalem, dem einzigen katholischen Patriarchen im Osten, welcher dem römischen Ritus angehörte. Die Bischofsweihe wurde ihm am 10. Oktober 1847 durch den Pontifex selbst gespendet. Es ist überliefert, dass der Papst hierbei über den gewaltigen Bart des Priesters staunte und diesbezüglich äußerte: „Schon dieser Bart allein verdient eine ganz besondere Auszeichnung![1]

Über sein Wirken im Heiligen Land berichtet das Portal Ökumenisches Heiligenlexikon folgendermaßen:[2]

Am 16. Januar 1848 hielt er seinen Einzug in Jerusalem. Er war ein außerordentlich tatkräftiger Oberhirt, der bis zu seinem Tod, am 2. Dezember 1872, segensreich gewirkt hat. In vielen Sprachen konnte er zuhören und mitreden, von Hause aus Italienisch, dazu Französisch, Lateinisch, Griechisch, Hebräisch und Arabisch schon auf der Universität, später dazu Türkisch, Kurdisch und Chaldäisch. Von 1854 bis 1857 erbaute er in Bet-Djala bei Bethlehem sein Priesterseminar für Weltpriester und vertraute die Ausbildung den Weißen Vätern des französischen Kardinals Lavigerie an. 1860 übernahm er etwa 100 Meter von der Custodie in der Nordwestecke der Altstadt ein Gelände, in dem er seine geräumige Residenz erbaute. Da die Grabes- und Auferstehungskirche des Herrn die Kathedrale ist, diese aber auch von vier orthodoxen Kirchen benutzt wird, von den Griechen, den Armeniern, den Syrern und den Kopten, ist eine Pro-Kathedrale nützlich; traditionell ist das die Kirche der Custodie, dem Allerheiligsten Erlöser, Salvator, geweiht, wie in Rom die Lateranbasilika auch. Die neu erbaute Kirche am neuen Patriarchalsitz, seine Kathedrale also, nannte er ebenfalls Co-Kathedrale, weihte sie aber, zum Unterschied der Franziskaner-Co-Kathedrale, dem Heiligsten Namen Jesu. Der neue Patriarch ließ die Franziskaner-Co-Kathedrale vom Heiligen Salvator im Obergeschoss der Custodie neu errichten und konnte sie 1872 noch einweihen; außerdem errichtete er fünf caritative Institute und von 1852 bis 1869, elf neue Pfarreien, nämlich Beth-Djala, Beth-Sahur, Jifna, Lod, Ramallah, Taybeh, Bir Zeit, Nablus, As Salt, Shafamr und Yafet an-Naasera.

Florilegium Martyrologii Romani, von Klaus Martin Reichenbach, aus dem Eintrag zum 3. Mai.

Von 1847 bis zu seinem Tode 1872 war er zudem Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab.

Er starb an den Folgen einer Typhuserkrankung und wurde in der Kirche des Patriarchats beigesetzt.

Zwei seiner Brüder waren ebenfalls Priester, einer davon, Charles Hyacinth Valerga (1818–1864), Bischof und Apostolischer Vikar von Quilon in Indien; eine Schwester lebte als Nonne.

  • Benedikt Stolz: Gottes Pionier im Heiligen Land. Joseph Valerga, Patriarch von Jerusalem. Christiana Verlag, Stein am Rhein, 1975, ISBN 3-7171-0603-1.
Commons: Giuseppe Valerga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Quelle zum Ausspruch des Papstes
  2. Textquelle aus dem Florilegium Martyrologii Romani, von Klaus Martin Reichenbach
VorgängerAmtNachfolger
---Patriarch von Jerusalem
1847–1872
Vincenzo Bracco
... Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
1847–1872
Vincenzo Bracco