Gläserner Prototyp

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Fahrzeug- und Bauteilerfassung
Fahrzeug- und Bauteilerfassung mittels RFID-Gate

Gläserner Prototyp ist ein Projekt, das sich mit Tracking & Tracing von Versuchsfahrzeugen und Prototypenteilen in der Automobilindustrie mithilfe von Radio Frequency Identification (RFID) befasst.

Zielstellung des Projekts

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Ziel des Projekts „Gläserner Prototyp“ ist die elektronische Kennzeichnung und Verfolgung von Prototypenteilen sowie die automatisierte Dokumentation des Bauzustands von Versuchsfahrzeugen im Rahmen der Fahrzeugentwicklung.[1] Während der Entwicklungsphase unterliegen Versuchsfahrzeuge einem kontinuierlichen Veränderungsprozess. Diese Veränderungen werden heute noch überwiegend manuell oder mithilfe von Barcode oder DataMatrix-Codes dokumentiert. Der „Gläserner Prototyp“ sieht den Einsatz von Radio Frequency Identification (RFID) vor: Prototypenteile werden mit RFID-Transpondern gekennzeichnet und können per Funk automatisch, ohne direkten Sichtkontakt und damit auch im verbauten Zustand identifiziert und dokumentiert werden. Dazu werden u. a. RFID-Gates eingesetzt (vgl. Abbildung). Über den AutoID-Einsatz hinaus wird der verstärkte Einsatz von elektronischem Datenaustausch zwischen Lieferanten und Automobilherstellern adressiert.[2][3] Aufgrund des Einsatzes neuer Technologien und der Digitalisierung der Wertschöpfungskette zählt der Gläserne Prototyp auch zu den Anwendungsbeispielen der Initiative Industrie 4.0.

Methodische Vorgehensweise

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Unter dem Schirm des Verbands der Automobilindustrie (VDA) wurde 2012 der unternehmensübergreifende Arbeitskreis „Gläserner Prototyp“ gegründet. Resultat dieses Abstimmungsprozesses ist die Industrieempfehlung VDA 5509[4] des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Die Industrieempfehlung VDA 5509 spezifiziert erstmals sowohl die technische als auch die prozessuale Umsetzung des RFID-Einsatzes im Rahmen des Fahrzeugentwicklungsprozesses. Die Vorgehensweise wird in mehreren praxisorientierten und wissenschaftlichen Beiträgen beschrieben.[5][6][7][8][9][10]

Verbreitung in der Automobilindustrie

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Die RFID-basierte Verfolgung von Versuchsfahrzeugen und Prototypenteilen nach VDA 5509 wird seit 2013/2014 großflächig in der Praxis umgesetzt. Bekannte Akteure sind die Marken Volkswagen, Porsche und Audi der Volkswagen AG. 2018 wird die Technische Entwicklung der Marke VW von circa 400 Lieferanten mit RFID-gekennzeichneten Bauteilen beliefert, der gesamte VW-Konzern erhält von über 500 Lieferanten RFID-Bauteile[11]. Das Projekt zählt damit aktuell zu einer der bedeutsamen RFID-Initiativen innerhalb der Automobilindustrie[12] und ist damit einer der Treiber für die unternehmensübergreifende RFID-Standardisierung im Kontext von Industrie 4.0.[13][14]

Einzelnachweise

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  1. Peppel, Florian; Müller, Martin; Wolff, Hanno (2013). Gläserner Prototyp - RFID-gestützte Bauzustandsdokumentation im automobilen Prototypenbau. Tagungsband der 16. IFF Wissenschaftstage, Magdeburg.
  2. Spinnarke, Sabine (2015). Bei Volkswagen hat es gefunkt - Mit dem ,gläsernen Prototyp' gibt Volkswagen den Startschuss für Industrie 4.0. (Memento des Originals vom 12. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.produktion.de Produktion, September.
  3. Denkers, Jan Phillip (2015). RFID und eLisa schaffen Transparenz im Prototypenbau. RFID im Blick, November.
  4. VDA (2015). AutoID/RFID-Einsatz und Datentransfer zur Verfolgung von Bauteilen und Komponenten in der Fahrzeugentwicklung, Dezember.
  5. Peppel, Florian; Müller, Martin; Silveira, Miguel; Schmidt, Malte (2014). From Theory into Practice - Implementing RFID-Driven Track&Trace Concepts in the Vehicle Development Process. 16. Forschungskolloquium am Fraunhofer IFF, Magdeburg.
  6. Schmidt, Malte (2013). Migration vom Barcode zur passiven RFID-Technologie in der automobilen Logistik - Exemplarische Untersuchung am Beispiel eines Automobilherstellers. Dissertation, Georg-August-Universität Göttingen.
  7. Autogramm (2013). Vom Lebenslauf der Teile - Projekt Gläserner Prototyp: RFID-Transponder schaffen Transparenz. Autogramm, April.
  8. Van Bocxlaer, Anja (2014). Gläserner Prototyp - Prototypenbau als Innovationstreiber für RFID-Einsatz. RFID im Blick, April.
  9. Autogramm (2015). Die Infrastruktur steht - Das Projekt Gläserner Prototyp sorgt für Transparenz und Effizienz. Autogramm, Januar.
  10. Swedberg, Claire (2015). Porsche Uses RFID to Track Prototype Testing, Improve Security. RFID Journal, Februar.
  11. Van Bocxlaer, Anja (2018). Ohne RFID keine Prototypen Entwicklung bei Volkswagen RFID im Blick, Juni.
  12. Schmidt, Malte (2015). Volkswagen AG forges ahead with Transparent Prototype. RFID Journal, Oktober.
  13. Automotive IT (2015). Autoindustrie einigt sich auf RFID-Standards. Automotive IT, April.
  14. Van Bocxlaer, Anja (2015). Standards sind eine tragende Säule von Industrie 4.0. RFID im Blick, Juli.