Hans Pilger

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Hans Carl Adolph Pilger (* 21. Januar 1888 in Köln; † 8. November 1953 in München) war ein deutscher Diplomat.

Hans Pilger studierte an der Hessischen Ludwigs-Universität Rechtswissenschaft und wurde 1906 im Corps Hassia Gießen aktiv.[1] Nach dem Ersten Juristischen Staatsexamen wurde 1909 Referendar im Justizdienst des Königreichs Preußen. Während des Ersten Weltkrieges leistete er von 1914 bis 1919 seinen Militärdienst. Nach Kriegsende setzte er seinen juristischen Vorbereitungsdienst fort und wurde 1919 Assessor. Als solcher trat er 1919 in den Diplomatischen Dienst. Zunächst war er von 1920 bis 1924 Vizekonsul am Generalkonsulat Barcelona und danach für einige Zeit Vizekonsul in der Abteilung II des Auswärtigen Amtes tätig. Zwischen 1925 und 1934 war er Gesandtschaftsrat an der Gesandtschaft in Ägypten tätig. 1934 kehrte er nach Berlin zurück, wurde Leiter des Orient-Referats im Reichsaußenministerium und 1935 in dieser Funktion zum Vortragenden Legationsrat befördert. Am 1. Juni 1937 trat er der NSDAP bei. Danach war er als Nachfolger von Kurt Ziemke vom 28. August 1937 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister in Afghanistan.[2] In dieser Funktion empfing er im Februar 1941 den Vorsitzenden des Indischen Nationalkongresses Subhash Chandra Bose.[3] Bei seiner Rückreise aus Afghanistan über die Sowjetunion bei Kuschka[4] wurde er festgenommen und 1945 in der Moskauer Geheimdienstzentrale Lubjanka[4] interniert. Er blieb bis Mitte 1946 inhaftiert.[5] Anschließend lebte er in Starnberg.[6]

  • Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 3: Gerhard Keiper, Martin Kröger: L–R. Schöningh, Paderborn u. a. 2008, ISBN 978-3-506-71842-6.

Einzelnachweise

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  1. Kösener Corpslisten 1960, 97, 1040.
  2. Sara Koplik: A Political and Economic History of the Jews of Afghanistan. Brill, Leiden 2015, ISBN 978-90-04-28866-9, S. 153 (Digitalisat).
  3. Jan Kuhlmann: Subhas Chandra Bose und die Indienpolitik der Achsenmächte. Verlag Hans Schiler, 2003, ISBN 3-89930-064-5, S. 125 (Digitalisat).
  4. a b Christian Pahlavi, Pierre Pahlavi: Le pont de la victoire – L’Iran dans la Seconde Guerre mondiale. Éditions Perrin, Paris 2023, ISBN 978-2-262-09919-0, S. 168 und Fußnote 43, ebd. (dort zitiert in: Nikita Dastakian: Il venait de la ville noire. L’Inventaire, Paris 1998, S. 278).
  5. Ralf Beste, Christoph Schult: Regierung: Ende der Vertuschung. In: Der Spiegel. Nr. 15/2005.
  6. Chronik. In: Die Zeit. 19. November 1953.
VorgängerAmtNachfolger
Kurt ZiemkeBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kabul
1937–1945
Franz Quiring