Los Llanos de Aridane

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Gemeinde Los Llanos de Aridane
Wappen Karte der Kanarischen Inseln
Los Llanos de Aridane (Kanarische Inseln)
Los Llanos de Aridane (Kanarische Inseln)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kanarische Inseln Kanarische Inseln
Provinz: Santa Cruz de Tenerife
Insel: La Palma
Gerichtsbezirk: Los Llanos de Aridane
Koordinaten: 28° 39′ N, 17° 55′ WKoordinaten: 28° 39′ N, 17° 55′ W
Höhe: 325 msnm
Fläche: 35,79 km²
Einwohner: 20.551 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 574 Einw./km²
Gründung: 1812
Postleitzahl(en): 38760 (Los Llanos)
38767 (Argual)
38768 (Retamar)
38769 (Puerto Naos)
Gemeindenummer (INE): 38024 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: Noelia García Leal (PP)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Plaza de España, s/n
38760 Los Llanos de Aridane
Website: www.aridane.org
Lage des Ortes

Los Llanos de Aridane ist eine der 14 Gemeinden auf der Kanarischen Insel La Palma. Sie liegt überwiegend im Valle de Aridane, einem in Nordsüdrichtung ausgedehnten Plateau zwischen der Küste an der Westküste und der Vulkankette Cumbre Vieja in der Mitte der Insel. Die Nord-Süd-Ausdehnung der Gemeinde beträgt etwa 14 km. Im Norden befindet sich ihr gleichnamiger Hauptort mit der Gemeindeverwaltung. Dieser liegt auf einer Höhe von 325 Metern über dem Meeresspiegel[2] und ist flächenmäßig einer der kleinsten der Gemeinde.

Der Hauptort entstand im frühen 16. Jahrhundert; so ließ Jacomo de Monteverde ab 1522 die Kirche Nuestra Señora de Los Remedios erbauen.[2] Die Zahl der Bewohner von Los Llanos nahm zwischen den Volkszählungen von 1768 und 1787 um 101 ab, was mit einer starken Auswanderung nach Kuba erklärt wird. Auf Grundlage bereits bestehender Pfarreien bildete Los Llanos im August 1812 zusammen mit El Paso, Tazacorte und Argual die gleichnamige politische Gemeinde.[3] Am 13. April 1837 kam von der Kanarischen Regierung der Vorschlag, El Paso mit Tacande und Umgebung zu einer von Los Llanos unabhängigen Gemeinde mit eigenem Rathaus zusammenzuschließen. Ein paar Monate später wurde das Vorhaben verwirklicht, und Los Llanos verlor somit einen beträchtlichen Teil seiner Größe.[4][3] 1868 erhielt Los Llanos per königlichem Dekret den Titel Villa; nach der Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma galt sie nun als die wichtigste Stadt der Insel.[2] Am 16. September 1925, während der Diktatur von Primo de Rivera, wurde Tazacorte ebenfalls von Los Llanos ausgemeindet. Zu diesem Zeitpunkt war Tazacorte mit 2316 Einwohnern der bevölkerungsreichste Gemeindeteil mit dem größten Wirtschaftswachstum.[5]

Die Gemeinde Los Llanos de Aridane hat sich im Laufe der Zeit zur einwohnerstärksten der Insel entwickelt und damit in den 1990er Jahren Santa Cruz de La Palma übertroffen. Den Zusatz „de Aridane“ trägt sie zur Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten seit Mitte des Jahrhunderts.[6]

Der zur Gemeinde Los Llanos gehörende Ort Puerto Naos ist, neben Los Cancajos in der Gemeinde Breña Baja, eines der beiden touristischen Zentren La Palmas. Heute ist Los Llanos de Aridane das wichtigste Wirtschaftszentrum im Westen der Insel.[7]

Beim Vulkanausbruch 2021 wurde der im Süden gelegene zur Gemeinde Los Llanos gehörende Ort Todoque mehrheitlich zerstört.[8]

Der Charakter der Altstadt von Los Llanos ist geprägt durch die im Zentrum des Ortes befindliche Plaza de España mit der dreischiffigen Pfarrkirche Nuestra Señora de Los Remedios aus dem 16. Jahrhundert, teils im Mudéjar-Stil, dem 1945 erbauten Rathaus (Ayuntamiento) im regionalen Stil und den angrenzenden Straßen wie die Fußgängerzone der Calle Réal.

Mehrere, heute mächtige Chinesische Feigenbäume[9] auf der Plaza de España und Avenida Dr. Fleming wurden 1863 von kubanischen Emigranten mitgebracht und bieten Schatten für die Straßencafés am Platz, die von Einheimischen wie Touristen gern aufgesucht werden.

In Argual Abajo hatten rund um die Plaza de Sotomayor die spanischen Eroberer Ende des 15. Jahrhunderts ihre erste Siedlung errichtet. Mit dem Zuckerrohranbau erwarben die ansässigen Adelsfamilien im 16. und 17. Jahrhundert ein immenses Vermögen. Ihre Gutshäuser sind am Plaza de Sotomayor größtenteils noch erhalten. Für die Zuckergewinnung betrieb die Familie Monteverde in Argual eine Zuckerrohrmühle, die durch Wasser aus der Caldera angetrieben wurde. Das Wasser wurde über das zwischen 1555 und 1557 errichtete und heute noch teilweise erhaltene Aquädukt geleitet.[10][11]

Im Barranco de Las Angustias, einem Landschaftsschutzgebiet im Norden der Gemeinde (Barrio Argual), steht die Wallfahrtskirche Nuestra Señora de las Angustias aus dem 16. Jahrhundert.[12]

Ganz im Süden der Gemeinde gibt es im Barrio Las Manchas die sehenswerte Plaza de La Glorieta mit ihren Mosaiken und Bepflanzungen, die von Luis Morera, einem Schüler von César Manrique, entworfen wurde. Etwas nördlich davon gibt es im Lavafeld, das beim Vulkanausbruch 1949 entstand, mehrere Lavatunnel, von denen die Cueva de las Palomas und die Cueva el Vidrio begehbar sind.[2]

Von den als Naturdenkmäler geschützten und im Monumento Natural de los Vólcanes de Aridane zusammengefassten Vulkankegeln Montaña de Argual (320 m), Montaña de Triana (363 m), Montaña de La Laguna (342 m) und Montaña de Todoque (349 m) liegen nur die beiden erstgenannten auf dem Gebiet der Gemeinde Los Llanos de Aridane.

  • Archäologisches Museum Museo Arqueológico Benahoarita. Es zeigt seit 2007 Exponate aus der Zeit der Benahoaritas auf La Palma.
  • Weinbaumuseum Casa Museo del Vino in Las Manchas.
  • Im 1949 entstandenen Lavafeld wurde 2017 das Besucherzentrum Centro de interpretation de las cavidades volcanicas Canos de Fuege errichtet und im April 2019 eröffnet. Das Gebäude steht über der oberen (östlichen) Lavaröhre, der Cueva El Vidrio. Von ihm aus ist ein etwa 15 Meter langes Stück der Röhre begehbar. Eine längere Röhre, die Cueva de las Palomas, liegt großteils auf der anderen Seite einer das Lavafeld querenden Straße. Ihr Eingang befindet sich an ihrem unteren Ende. Von der Straße aus wurde bis dort hinunter (wie auch bis zum nahen Besuchszentrum auf der anderen Seite) ein rollstuhlgängiger Hochweg über der Lava errichtet.[13]

Botanischer Park

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Der Parque Antonio Gómez Felipe (auch: El pequeño jardín botánico) ist ein kleiner Park südlich der Innenstadt von Los Llanos im Barrio Triana. Sein oberer Teil wurde von Luis Morera und Natan Teutsch im Jahr 2010 neu gestaltet.[2] Der besondere Reiz des Gartens besteht in der Zusammenstellung von bizarren Lavabrocken, Teichen und Wasserfällen mit vorwiegend endemischen Pflanzen zu ästhetisch ansprechenden Gebilden. Als Inspiration für diesen Garten diente das Triptychon „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch.[14]

Orte der Gemeinde

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Gemeindeteile von Los Llanos de Aridane

Die Bevölkerungszahlen haben den Stand vom 1. Januar 2013.[15]

  • Argual (2614)
  • La Laguna (1632)
  • Las Manchas (889)
  • Los Barros (2136)
  • Los Llanos de Aridane (3630)
  • Montaña Tenisca (2520)
  • Puerto Naos (946)
  • Retamar (2611)
  • Tajuya (712)
  • Todoque (1426)
  • Triana (1814)

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner + / −
1900 6638
1910 7214 + 576
1920 6912 − 302
1930 5786 − 1428
1940 6614 + 838
1950 7696 + 1082
1960 9886 + 2190
Jahr Einwohner + / −
1970 12 118 + 2232
1981 14 677 + 2559
1990 17 062 + 2385
2001 19 536 + 2474
2005 19 878 + 342
2009 20 525 + 647
2013 20 930 + 405
Commons: Los Llanos de Aridane – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. a b c d e Los Llanos de Aridane. Palmeros en el Mundo, 22. März 2017, abgerufen am 20. November 2021.
  3. a b Salvador González Vázquez: Historia contemporánea de La Palma (1766–2000). In: Revista de estudios generales de la Isla de La Palma. Band 2004, S. 65–122 (palmensis.com [PDF]).
  4. Maikel Chacon: El Paso, de una "tierna venganza" a ciudad centenaria. In: El Diario. 26. August 2010, abgerufen am 20. November 2021.
  5. Salvador González Vázques: Historia de Tazacorte 1492–1975. Villa y Puerto de Tazacorte, Tazacorte 2000, ISBN 84-89692-20-3.
  6. María Victoria Hernández: Aridane. El Apurón, 24. Mai 2020, abgerufen am 20. November 2021.
  7. Los Llanos de Aridane. In: Guiapueblos.es. Abgerufen am 14. November 2011.
  8. Guillermo Vega, Javier Salas: La colada se reactiva y La Palma se prepara ante su llegada al mar. In: El País. 26. September 2021, abgerufen am 27. September 2021 (spanisch).
  9. www.eldiario.es: Sie präsentieren ein unveröffentlichtes Foto der Aussaat der ersten indischen Lorbeeren von Los Llanos im Jahr 1863
  10. El azúcar y su cultura en las islas atlánticas, 500 Años de La Palma y Flandes (1513-2013), Vol. 1, Jesus Pérez Morera auf der Website Memorial Digital de Canarias (abgerufen am 13. Dezember 2017)
  11. Susanne Lipps-Breda: Reiseführer La Palma, DuMont Reise-Taschenbuch, 2017.
  12. Santuario de Ntra Sra de Las Angustias (Memento des Originals vom 15. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lapalmabiosfera.es, La Palma Reserva Mundial de la Biosfera.
  13. El Centro de Interpretación de las Cavidades Volcánicas Caños de Fuego abre sus puertas al público, EL APURON, 12.04.2019.
  14. Hilke Steinecke & Peter Schubert: Garten-Kleinode des Luis Morera auf der Kanareninsel La Palma. In: Der Palmengarten. Band 83, Nr. 1, 2019, S. 24–30.
  15. Website des Spanischen Statistikamtes (Instituto Nacional de Estadística )