Maria-Anna Bäuml-Roßnagl

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Maria-Anna Bäuml-Roßnagl

Maria-Anna Bäuml-Roßnagl (* 1945 in Gleißenthal[1]) ist eine deutsche Bildungsdidaktikerin und emeritierte Hochschullehrerin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bäuml-Roßnagl absolvierte von 1965 bis 1968 ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule Regensburg und arbeitete zunächst fünf Jahre als Grundschullehrerin an verschiedenen Schulen.[1] Parallel absolvierte sie Aufbaustudiengänge in Germanistik, Philosophie, Theologie,[2] Erziehungswissenschaften und Kunst[1] und wurde 1977 in Erziehungswissenschaften promoviert.[1] Sie war als wissenschaftliche Leitung einer Erwachsenenbildungsstätte tätig und hatte von 1973 bis 1978 einen Lehrauftrag an der Universität Regensburg inne. Parallel dazu wirkte sie beim Aufbau des didaktischen Bereichs der Akademie für Krankenpflege mit.[2]

1983 folgte sie dem Ruf auf eine Professur an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), wo sie am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik der Fakultät für Psychologie und Pädagogik (Departement Pädagogik und Rehabilitation) bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2010 lehrte.[1][3] Sie war langjähriges Mitglied in der universitären Selbstverwaltung im Fachbereichsrat der Fakultät für Psychologie und Pädagogik, der Kommission für Lehrerbildung, der Gemeinsamen Kommission für Fragen der Didaktik und im Promotionsausschuss zum Dr. phil. an der LMU. Zudem ist sie außerordentliches Mitglied im Münchner Kompetenzzentrum Ethik.[4]

Bäuml-Roßnagl engagiert sich in der Fachdiskussion auf Kongressen, nimmt Lehrtätigkeiten im Akademischen Austauschdienst wahr[5] und gestaltet zahlreiche Fortbildungssymposien im Forschungsdiskurs zwischen Theorie und Praxis.

Sie veröffentlichte zudem Beiträge und Zeitschriftenaufsätze sowie Handreichungen zur anthropologischen Bildungskonzeption,[6] zur integrativen Didaktik unterschiedlicher Schulfächer[7][8] und wissenschaftstheoretisch geforderten Interdisziplinarität von Lehre und Forschung sowie zur lebensweltbezogenen Sinn(es)kultur[9] und sinn-ästhetischen Bildungskultur.[10] Sie ist zudem Herausgeberin der Reihe Schriften zur interdisziplinären Bildungsdikaktik.[11]

Künstlerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bäuml-Roßnagl realisiert als Künstlerin Kulturprojekte und Installationen in kirchlichen Räumen.[2] Neben der Ausstellung eigener Werke wirkte sie zum Beispiel 2016 als Koordinatorin der Gedenkausstellung zum 100. Todestag von Franz Marc im Kloster Benediktbeuern.[12][13][14]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zum Problem der Intersubjektivität bei Karl Marx. 1968. Zulassungsarbeit für die 1. Prüfung für das Lehramt an Volksschulen, Pädagogische Hochschule Regensburg.[15]
  • Arbeitshilfen für den Deutschunterricht im 3. und 4. Schuljahr. Prögel, Ansbach 1976, ISBN 3-7914-0254-4.
  • Sachunterricht in der Grundschule. Naturwissenschaftlich-technischer Lernbereich. Kompendium Didaktik, Ehrenwirth, München 1979, ISBN 3-431-02195-6.
  • mit Ingrid Bäuml: Didaktik des Krankenpflegeunterrichts. Theoretische Grundlagen und praktische Beispiele. Urban & Schwarzenberg, München 1979, ISBN 3-541-09601-2.
  • Das Experiment im Sachunterricht der Grundschule. Umweltorientiertes, wissenschaftsorientiertes, schülerorientiertes Lernen durch Experimentieren. Prögel, Ansbach 1979, ISBN 3-7914-0321-4.
  • als Hrsg.: Sachunterricht. Bildungsprinzipien in Geschichte und Gegenwart. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 1983, ISBN 978-3-7815-0811-8.
  • Leben mit Sinnen und Sinn in der heutigen Lebenswelt. Wege in eine zeitgerechte soziologische Pädagogik. Roderer, Regensburg 1990, ISBN 978-3-89073-333-3.
  • Bildungsparameter aus soziologischer Perspektive. BoD, Norderstedt 2005, ISBN 978-3-8334-3314-6.
  • Bildungsethik als Bildungskunst. Schriften zur Interdisziplinären Bildungsdidaktik. Utz-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-8316-0997-0
  • Bildungsethik als Bildungskunst. Utz-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-8316-0997-0

Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Psalmen-Poesie. Gebete Bilder Spirituelle Botschaften in Tierbildern. BoD, Norderstedt 2016, ISBN 9783738647303.
  • Inspirationen zu Franz Marc. „Skizzen aus dem Felde“. BoD, Norderstedt 2017, ISBN 9783743190740.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara Weber, Petra Merkel-Trinkwalder, Bernhard Stalla (Hrsg.): Phänomenologische Dimensionen der Bildungsanthropologie. Prof. Dr. Maria-Anna Bäuml-Roßnagl zum 60. Geburtstag. Roderer Verlag, Regensburg 2005, ISBN 3-89783-485-5.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1994: Lichteinfall in der Sport Scheck Alm München
  • 2000: Tierbotschaften der Psalmen im Rahmen der Reihe Kunst im Krankenhaus. Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
  • 2007: Biblische Bilder und Psalmverse, Kreuzgang des Klosters Benediktbeuern
  • 2012: Liturgische Kunstinstallation „Pascha Domini“, in Kooperation mit Engelbert Birkle, Kirche St. Thomas Morus in Neusäss
  • 2013: Spuren seligen Lebens in Kooperation mit Engelbert Birkle, Kirche St. Thomas Morus in Neusäss[16]
  • 2014: Naturanimationen aus dem Voralpenland, Berg am Starnberger See
  • 2016: Kunst im kirchlichen Raum – Geschichte und Verkündigung – Ausstellung Im Kreuz ist Heil, Kreuzhofkapelle Regensburg[17]
  • 2016: Kunstinstallation zu Die sieben Todsünden und die sieben Gaben des Heiligen Geistes im Diözesanmuseum Augsburg
  • 2018: Mensch fragil gehalten im Blau, Kapelle der Universität Regensburg

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Maria-Anna Bäuml-Roßnagl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Friedrich Peterhans: Frau Professorin lacht gerne mit. In: Der neue Tag. Oberpfälzischer Kurier. 6. August 1999, abgerufen am 18. November 2020.
  2. a b c „Lernen und leben mit allen Sinnen“. In: Merkur.de. 3. April 2015, abgerufen am 18. November 2020.
  3. Emeriti - Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik - LMU München. Abgerufen am 27. November 2020.
  4. Außerordentliche Mitglieder - Münchner Kompetenzzentrum Ethik - LMU München. Abgerufen am 18. November 2020.
  5. 1. Staatliche Universität Moskau/Vladimir / Russische Föderation. Internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema: "Welt - Sprache - Mensch". 27. - 29. März 2008. Abgerufen am 2. Dezember 2020.
  6. Bildungsparameter. Abgerufen am 26. November 2020.
  7. Studientexte zur Grundschulpädagogik und -didaktik. Abgerufen am 26. November 2020.
  8. Steine als Bildungsgegenstand. Abgerufen am 26. November 2020.
  9. Leben mit Sinnen und Sinn. Abgerufen am 26. November 2020.
  10. Bildungsethik. Abgerufen am 26. November 2020.
  11. Schriften zur interdisziplinären Bildungsdidaktik. utzverlag, abgerufen am 18. November 2020.
  12. Tiger, Stier und blaue Pferde im Kloster. In: Merkur.de. 18. Januar 2016, abgerufen am 18. November 2020.
  13. Kloster Benediktbeuern: Franz-Marc-Gedenkausstellung im Kreuzgang des Klosters mit Vernissage eröffnet. Abgerufen am 18. November 2020.
  14. Süddeutsche Zeitung: Auf den Spuren des Meisters. Abgerufen am 27. November 2020.
  15. Maria-Anna Bäuml-Roßnagl: Zum Problem der Intersubjektivität bei Karl Marx. 1968 (uni-muenchen.de [abgerufen am 27. November 2020] Pädagogische Hochschule Regensburg, angegliedert an die Universität München).
  16. Sigrid Wagner: Künstlerin sucht Spuren seligen Lebens. In: Augsburger Allgemeine. 5. November 2013, abgerufen am 27. November 2020.
  17. Donau-Post: Kreuzhofkapelle wird zur besonderen Galerie. Professorin Dr. Maria-Anna Bäuml-Roßnag zeigt Installation mit Bildern und Naturobjekten. In: Website von Maira-Anna Bäuml-Roßnagl. 14. September 2016, abgerufen am 18. November 2020.