Martin Falbesoner

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Martin Falbesoner (* 1. Oktober 1728 in Nassereith; † 19. Oktober 1815 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer und Mesner.

Signatur an einem Kruzifix von Martin Falbesoner aus dem Jahr 1792 in Nassereith.

Er war das zweite von neun Kindern aus der Ehe von Johann Georg Falbesoner und seiner Frau Maria (geb. Pacher). Eine Gedenktafel an seinem Geburtshaus neben der Kirche (heute Schulgasse 39) erinnert noch heute daran.[1] Über seine Ausbildung zum Bildhauer ist nichts bekannt, größtenteils dürfte er Autodidakt gewesen sein. Mögliche Lehrmeister könnten Josef Anton Renn oder Balthasar Jais aus Imst sein. Die Körper seiner Figuren sind in der Regel schlank und hochgezogen und haben oft eng anliegende Gewänder.

Am 3. Februar 1767 heiratete er Rosina Neururer. Aus dieser Ehe gingen neun Kinder hervor. Sein ältester Sohn Josef Alois Falbesoner (1767–1848) wurde sein Nachfolger als Bildhauer und Mesner. Sein Enkel Ignaz Falbesoner (1808–1881) war ebenfalls Bildhauer und Krippenschnitzer. Martin Falbesoners erstes datiertes Werk ist die Kanzel für die Karlskirche in Volders (1759/60). Ein Großteil seiner Werke entstand zwischen 1770 und 1790. Falbesoner war damals schon fast 50 Jahre alt. Außer für seinen Heimatort Nassereith lieferte er Kunstwerke für Gotteshäuser im Außerfern, auf dem Mieminger Plateau und im Pitztal. Martin Falbesoner starb am 19. Oktober 1815 in Nassereith im Alter von 87 Jahren.

Immaculata in der Pfarrkirche Nassereith

Werke (Auswahl)

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Tabernakelengel in der Pfarrkirche Tannheim
  • Breitenwang – Pfarrkirche: Vortragekreuz (1776), Taufsteindeckel (1776/79) und Tabernakel (1779/82)[2]
  • Elmen – Widum: Kruzifix (Ende 18. Jahrhundert)
  • Fiecht – Pankratiuskapelle: Hl. Anna und Joachim (um 1780)
  • Garmisch-Partenkirchen – Pfarrkirche St. Martin in Garmisch: 4 Kirchenväter (um 1795)
  • Hinterhornbach – Pfarrkirche: 2 Apostel am Hochaltar, Tabernakel, Putten und Gottvater (um 1762/65)
  • Imst – Josefbrunnen in der Schustergasse: Hl. Josef (um 1800)
  • Lermoos – Pfarrkirche: 12 Heiligenfiguren an den Altären (um 1780)
  • Lermoos – Nepomukkapelle: Hl. Johannes Nepomuk (um 1780)
  • Nassereith – Pfarrkirche: Immaculata (1791), Hl. Jakobus der Ältere und Christophorus (1790), Kirchenkrippe (um 1790)
  • Obermieming – Nepomukbrunnen: Hl. Johannes Nepomuk (um 1790)
  • Obsteig – Pfarrkirche: 10 Heilige an den Altären, Schutzengelgruppe, Kanzel mit Engel (um 1770/75)
  • Plangeroß im Pitztal – Kirche Maria Hilf: Hl. Josef und Jakobus am Hochaltar, Engel, Putten, Kruzifix (1771)
  • Stanzach – Filialkirche: Hl. Johannes, Josef und Sebastian (um 1777)
  • Tannheim – Pfarrkirche: Tabernakel (1786)
  • Volders – Karlskirche: Kanzel (1759/60)
  • Norbert Mantl: Die Falbesoner von Nassereith – Martin Falbesoner. In: Tiroler Heimatblätter. Band 26, 1951, Heft 7–9, S. 78–85.
  • Gert Ammann: Das Tiroler Oberland. Die Bezirke Imst, Landeck und Reutte – Seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie IX). Salzburg 1978.
  • Richard Lipp: Die Kirchenrechnungen als kunstgeschichtliche Quelle am Beispiel der Dekanatspfarrkirche Breitenwang. In: Tiroler Chronist. Band 49, 1992, S. 28–36.
  • Herbert Wittmann, Josef Mair: Überlegungen zur Ausstattungsgeschichte und zur Ausstattung der Dekanatspfarrkirche und der Auferstehungskirche in Breitenwang. In: Alt Füssen – Jahrbuch des Historischen Vereins Alt Füssen. 2014, S. 15–27.
  • Klaus Wankmiller: Martin Falbesoner (1728–1815). Zum 200. Todestag des Bildhauers aus Nassereith. In: Tiroler Heimatblätter. Band 90, 2015, Nr. 2, S. 75–79.
  • Klaus Wankmiller: Martin Falbesoner (1728–1815) und sein Werk. Zum 200. Todestag des Bildhauers und Mesners aus Nassereith. In: Extra Verren – Jahrbuch des Museumsvereins des Bezirkes Reutte. Band 10, 2015, S. 97–164.
Commons: Martin Falbesoner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Auf der Gedenktafel steht versehentlich 1726 als Geburtsjahr. Im Taufregister der Gemeinde Nassereith ist der 1. Oktober 1728 als Geburtstag belegt.
  2. Lipp (1992) belegt aus den Kirchenrechnungen, dass der Tabernakel in Breitenwang von Falbesoner stammt. Wittmann / Mair (2014) sehen in dem heute vorhandenen Tabernakel ein Werk von Peter Heel.