Natriumaluminiumhydrid

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Strukturformel
Strukturformel von Natriumaluminiumhydrid
Allgemeines
Name Natriumaluminiumhydrid
Andere Namen
  • Natriumalanat
  • Natriumtetrahydridoaluminat
Summenformel NaAlH4
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13770-96-2
EG-Nummer 237-400-1
ECHA-InfoCard 100.033.986
PubChem 26266
Wikidata Q1961048
Eigenschaften
Molare Masse 54,00 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,27 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

183 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit
  • löslich in Tetrahydrofuran und Polyglycolethern[2]
  • reagiert heftig mit Wasser[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 261​‐​302​‐​314
EUH: 014
P: 231+232​‐​280​‐​305+351+338​‐​310​‐​422[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumaluminiumhydrid ist eine anorganisch-chemische Verbindung des Natriums aus der Stoffgruppe der Hydride.

Gewinnung und Darstellung

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Natriumaluminiumhydrid kann direkt aus den Elementen erhalten werden.[2] Die Reaktion hat eine sehr hohe Ausbeute, wenn sie bei einer Temperatur von 140 °C und einem Druck von 350 Bar in Toluol mit Triethylaluminium als Katalysator ausgeführt wird.[3]

Es kann auch durch Umsetzung von Natriumhydrid mit Aluminiumchlorid in Tetrahydrofuran hergestellt werden.[4] Bei der Reaktion wird Triethylaluminium als Katalysator eingesetzt, welches die Bildung eines löslichen Zwischenproduktes dient.[3]

Die erste Synthese gelang 1951 durch Schlesinger und Finholt durch Reaktion von Natriumhydrid mit Aluminiumbromid in Dimethylether, wobei 60 % Ausbeute erreicht wurden.[3]

Später verbesserten sie die Ausbeute durch Darstellung mit Aluminiumhydrids und Natriumhydrid in Tetrahydrofuran.[3]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Lithiumaluminiumhydrid oder Natriumtetrachloraluminat mit Natriumhydrid.[3]

Natriumaluminiumhydrid ist ein weißer kristalliner Feststoff, der mit Wasser heftig reagiert. Er zersetzt sich bei Erhitzung, wobei unter anderem Wasserstoff entsteht.[1] Es ist (ähnlich wie Lithiumaluminiumhydrid) ein wirksames Reduktionsmittel, reduziert unter anderem Carbonsäureester zu Aldehyden, Lactone zu Hydroxyaldehyden.[2]

Natriumaluminiumhydrid wird neben dem Einsatz als Reduktionsmittel auch zur Bestimmung kleiner Wassermengen in Ethern, Olefinen und Kohlenwasserstoffen verwendet.[2]

Es wird auch als Speichermedium für Wasserstoff in der Fahrzeugindustrie untersucht.[5][6]

Sicherheitshinweise

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Bei Kontakt mit Wasser und Halogenkohlenwasserstoffen besteht Explosionsgefahr.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Eintrag zu Natriumalanat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 27. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d e f g h i Eintrag zu Natriumaluminiumhydrid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 26. Januar 2015.
  3. a b c d e H.J. Emeléus & A.G. Sharpe: ADVANCES IN INORGANIC CHEMISTRY AND RADIOCHEMISTRY. Academic Press, 1966, ISBN 978-0-08-057857-6, S. 319 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Eintrag zu SODIUM ALUMINUM HYDRIDE in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 26. Januar 2015.
  5. Sven Geitmann: Energiewende 3.0: mit Wasserstoff und Brennstoffzellen. Hydrogeit Verlag, 2012, ISBN 978-3-937863-16-0, S. 105 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Vitalie Stavila, Raghunandan K. Bhakta, Todd M. Alam, Eric H. Majzoub, Mark D. Allendorf: Reversible Hydrogen Storage by NaAlH Confined within a Titanium-Functionalized MOF-74(Mg) Nanoreactor. In: ACS Nano. 6, 2012, S. 9807–9817, doi:10.1021/nn304514c.