Rōjū

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Rōjū (jap. 老中), auch als Ältester übersetzt, war eines der höchsten Ämter in der Verwaltung des Tokugawa-Shogunats im Japan der Edo-Zeit. Unter Tokugawa Ieyasu und seinem Nachfolger gab es nur zwei Rōjū, später wurde ihre Zahl auf fünf erweitert, dann wieder auf vier verkleinert.

Für das Amt des Rōjū war ein Einkommen von 25.000 Koku Voraussetzung. Beamte mit vergleichbaren Aufgaben, aber geringerem Einkommen, wurden als Rōjūkaku (老中格) bezeichnet.

Die Rōjū hatten klar definierte Aufgaben, die in der Reorganisation der Shogunatsregierung 1634 festgelegt wurden. Ihre Rolle ist mit Ministern in modernen Regierungen vergleichbar, allerdings waren die Rōjū nicht einem bestimmten Aufgabenbereichen zugeteilt. Stattdessen hatte jeweils ein Rōjū die Hauptverantwortung, aber dieser Posten rotierte monatlich.

Zu den Aufgaben der Rōjū gehörte:

  • Die Beziehungen zum Tennō, zum Kaiserhof und zu hochrangigen Äbten
  • Die Aufsicht über Daimyō mit einem Landbesitz von mindestens 10.000 Koku.
  • Die Formgebung offizieller Dokumente.
  • Die Verwaltung des direkten Landbesitzes des Shogunats (Tenryō)
  • Münzprägung, öffentliche Versorgung und Belehnung
  • Aufsicht über Lokalverwaltungen, buddhistische Tempel und Schreine
  • Kartographie, Statistiken und Archive

Die Rōjū kommunizierten mit dem Shogun über einen Kammerherren, den Soba-yōnin. Die Rōjū gehörten außerdem dem Hyōjōsho, dem obersten exekutiven und judikativen Rat im Shogunat an, gemeinsam mit den Ō-Metsuke und den Vertretern der verschiedenen Bugyō (Kommissionen). Aufgabe des Hyōjōsho war unter anderem, dem Kaiser den Nachfolger des Shogun vorzuschlagen.

Teilweise gab es über den Rōjū das Amt des Tairō (Regent), das allerdings nicht immer besetzt war.

Unter Tokugawa Tsunayoshi (1680–1709) verloren die Rōjū allerdings massiv an Einfluss. Der Shogun arbeitete enger mit dem Tairō, dem Kammerherren, und anderen Beamten zusammen. Dies galt insbesondere während der Amtszeit von Yanagisawa Yoshiyasu, der im Rang eines Tairō stand (Tairōkaku), aber nicht berechtigt war, diesen Titel offiziell zu führen. Die Rōjū wurden mehr oder weniger zu Boten degradiert, die nicht die Macht besaßen, selbst Politik zu beeinflussen. So meinte der zeitgenössische Konfuzianer Arai Hakuseki, der Rōjū habe einzig Yoshiyasus Anweisungen weitergeleitet.[1] Auch nach Tsunayoshis Tod erreichten die Rōjū nicht mehr ihre alte Bedeutung. Der Posten existierte jedoch weiter bis zum Ende der Edo-Zeit.

Gegen Ende der Edo-Zeit, in der Bakumatsu-Zeit, spielten die Rōjū Abe Masahiro und Hotta Masayoshi eine wichtige Rolle bei der Öffnung des Landes und den Verhandlungen über die Verträge mit den Kolonialmächten, wie dem Vertrag von Kanagawa und dem Harris-Vertrag.

Liste der Rōjū

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Anmerkung: Jeder Amtsinhaber ist nur einmal, mit seiner ersten Amtszeit aufgelistet. Spätere Amtszeiten werden nicht aufgeführt.

  1. Sansom 141
  2. Screech, Timon. (2006). Secret Memoirs of the Shoguns: Isaac Titsingh and Japan, 1779-1822. S. 242n91. auch als Honda Tadayoshi gelesen