Rundbau (Kaiserslautern)

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Rundbau
Der Gebäudekomplex „Rundbau“ in Kaiserslautern

Der Gebäudekomplex „Rundbau“ in Kaiserslautern

Daten
Ort Kaiserslautern
Architekt Hermann Hussong
Baustil Neue Sachlichkeit
Baujahr 1926–1928
Koordinaten 49° 26′ 20″ N, 7° 45′ 24,8″ OKoordinaten: 49° 26′ 20″ N, 7° 45′ 24,8″ O
Rundbau (Rheinland-Pfalz)
Rundbau (Rheinland-Pfalz)

Der im Volksmund als Rundbau bezeichnete Gebäudekomplex ist eine Wohnanlage in Kaiserslautern.

Der Komplex nördlich der Königstraße schließt sich westlich an den „Bunten Block“ an.

Die Anlage wurde 1926 bis 1928 nach Plänen von Hermann Hussong zur Bekämpfung der allgemeinen Wohnungsnot durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft (heute: „Gemeinnützige Baugesellschaft Kaiserslautern “) errichtet.[1] Ähnliche Wohnanlagen entstanden in dieser Zeit in Berlin, Hamburg und in der Nähe von Leipzig.[2]

Die Wohnanlage hat 164 Wohnungen zu je 53 m2 auf vier Geschossen. Beim sogenannten Rundbau handelt sich um eine halbe Ellipse, ein Korbbogen, mit fünf verschiedenen Radien von 54,40 Meter bis 95,60 Meter.[3] An der offenen Seite des Bogens schließt ein Zeilenbau den großen Hof ab.

Außen verzichtete der Rundbau im Stil der Neuen Sachlichkeit auf jeglichen Bauschmuck, er ist bestimmt durch eine ausgewogene Proportion der Flächen, die Fassade wird durch Erker und Risalite rhythmisiert. Hermann Hussong entwarf selbst ein Farbkonzept für die Fassade, die auch in den 2020er Jahren wieder in Zitronengelb erstrahlt. Die zum Hof hin abfallenden Pultdächer lassen die Baukörper auf der Straßenseite optisch erhöht erscheinen.[4]

Die Bauten umschließen einen begrünten Innenhof mit dem Eugen-Damm-Brunnen und der Kunststeinskulptur „Die zwei Schwestern“ des Bildhauers Fritz Korter[1].

Die Wohnungen im eigentlichen Rundbau sind nur vom Innenhof aus zugänglich. Trotz der begrenzten Mittel legte Hermann Hussong äußersten Wert auf Wohnqualität. Die Wohnungen hatten jeweils zwei Zimmer-Küche-Bad-WC mit Speicher- und Kelleranteil. Die Küchen waren modern eingerichtet mit einem Gasherd, einem Wasserstein und einem nach außen entlüftbaren Speiseschrank unter dem Fenster. Das Bad war mit porzellanemaillierter gusseiserner Badewanne und Wasserspülklosett ausgestattet.[5] Hermann Hussong gestaltete die Innenräume mit aufeinander abgestimmten Leinfarbenanstrichen.[6]

Als Beispiel für die Neue Sachlichkeit bildet die Anlage eine Denkmalzone.

Einzelnachweise

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  1. a b Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler in Kaiserslautern (PDF-Datei; 1,33 MB) S. 7, 29. November 2011.
  2. Berlin-Britz Hufeisensiedlung 1928 von Bruno Taut und Martin Wagner; Hamburg Siedlung Hamm-Marsch 1928-30 von Heinrich Schöttler und Fritz Schumacher; Rundbau in Lößnig bei Leipzig 1929-30 von Hubert Ritter
  3. Gerhard Westenburger: Lauterer Lexikon R wie Rundbau. In: Die Rheinpfalz. Kaiserslautern 17. September 2020.
  4. Annika Terworth: Wohnanlage "Rundbau". Fachbereich ARUBI RPTU Kaiserslautern, abgerufen am 1. Mai 2024.
  5. Daniela Christmann: Die Moderne in der Pfalz. Kehrer-Verlag, Heidelberg 1999, ISBN 978-3-933257-06-2, S. 98–119, S. 115.
  6. Rheinpfalz-Redaktion: Auf den Spuren des Bauhauses. In: Die Rheinpfalz. Kaiserslautern 30. Mai 2019.