Senebtisi

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Senebtisi in Hieroglyphen
sn
b
tis

Senebtisi
Snb.tjsj
Die, die gesund sein wird

Sathapy (Sat hapy)
S3t ḥˁpy
Tochter des Hapy

Senebtisi war eine hochstehende altägyptische Frau, die zur Zeit des Mittleren Reichs lebte. Sie ist vor allem aufgrund ihrer weitgehend intakten Grabanlage in El-Lischt bekannt.

Zu ihrer Person ist wenig bekannt und sie konnte außerhalb ihres Grabes bisher nicht identifiziert werden. Senebtisi führte den Doppelnamen Senebtisi Sathapy und den Titel Herrin des Hauses.

Ihr Grab, bei dem es sich um einen Schacht mit einer Kammer handelte, wurde 1907 bei der Pyramide von Amenemhet I. in El-Lischt durch Arthur C. Mace und Herbert E. Winlock von der Ägypten-Expedition des Metropolitan Museums of Art unter Leitung von Albert M. Lythgoe entdeckt und 1916 publiziert. Senebtisi ist in einem Set von drei ineinander liegenden Särgen beigesetzt worden, und das Grab war nur teilweise beraubt.

Der äußere Sarg bestand aus Sykomorenholz und war schon bei der Auffindung schlecht erhalten und die Ausgräber konnten nur noch einen Teil der Inschriften kopieren. Dieser Sarg entsprach einem geläufigen Typ der späten 12. Dynastie mit einer umlaufenden horizontalen Textzeile am oberen Rand und vier Kolumnen auf den Lang- und zwei Kolumnen auf den Kurzseiten. Der Deckel war gewölbt und hatte ein Textband in der Mitte. Der mittlere Sarg war nur auf dem Deckel mit einem Textband in Goldfolie verziert. Er bestand aus Zedernholz und konnte sogar geborgen werden. Der innere Sarg war menschenförmig (anthropoid) gestaltet und war sehr schlecht erhalten. Er konnte nur als Sarg identifiziert werden, da sich Verschlussstücke fanden, die die Wanne und den Deckel zusammenhielten. Von diesem Sarg konnte nur noch die Dekoration des Brustbereiches geborgen werden. Einst war es mit dünnem Goldblech überzogen gewesen.

Die Mumie der Senebtisi war reich mit Schmuck ausgestattet. Es fanden sich zwei Halskragen[3], in ihrer Perücke (auf der Mumie) fanden sich Goldrosetten und sie trug einen Gürtel von einem Typ, der von Darstellungen als königlich bekannt ist und wohl Senebtisi als Osiris, König der Unterwelt, identifizierte.

Weitere Grabbeigaben

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Es fand sich zahlreiche Modellkeramik, ein Kanopenkasten mit den entsprechenden Krügen und Deckeln mit Menschenkopf, eine längliche Truhe mit Szeptern und Waffen und eine Truhe für eine Perücke.

In der äußerst detailreichen und vorbildlichen Grabungspublikation wurde die Bestattung als typische Hofbestattung der frühen 12. Dynastie beschrieben. Senebtisi wurde unter Amenemhet I. datiert. Man sah in ihr ein Mitglied der Familie des Wesirs Sesostris, dessen Grab in der Nähe vermutet wurde. Neuere Forschungen haben aber gezeigt, dass ihre Bestattung wohl an das Ende der 12. Dynastie einzuordnen ist[4], obwohl eine Feindatierung innerhalb des späten Mittleren Reiches noch aussteht und auch ein Ansatz in die 13. Dynastie vorgeschlagen wurde.[5]

  • Albert M. Lythgoe: The Egyptian Expedition. In: The Metropolitan Museum of Art Bulletin. Band. 2, Nr. 10, Oktober 1907, S. 163–169 (JSTOR:3253176).
  • Arthur C. Mace, Herbert E. Winlock: The Tomb of Senebtisi at Lisht (= Publications of the Metropolitan Museum of Art Egyptian Expedition. Band 1). The Gillis Press, New York 1916 (Online).

Einzelnachweise

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  1. Schreibung auf dem Kanopenkasten und mittlerem Sarg, siehe: Mace Winlock: The Tomb of Senebtisi at Lisht. New York 1916, S. 35, Figur 18, Tafel XIX.
  2. Schreibung auf dem Außensarg, siehe: Mace Winlock: The Tomb of Senebtisi at Lisht. New York 1916, S. 25, Figur 9.
  3. Bild eines Halskragens (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  4. B. Williams: The Date of Senebtisi at Lisht and the Chronology of Major Groups and Deposits of the Middle Kingdom.In Serapis. Band 3, 1975–1976, S. 41–55; C. Lilyquist: A note on the Date of Senebtisi and other Middle Kingdom Groups. In Serapis. Band 5, 1979, S. 27–28.
  5. Kim Ryholt: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period, c. 1800–1550 B.C. (= The Carsten Niebuhr Institute Publications. Band 20). The Carsten Niebuhr Institute of Near Eastern studies, Kopenhagen 1997, ISBN 87-7289-421-0, S. 226.