Vogtendorf (Kronach)

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Vogtendorf
Kreisstadt Kronach
Wappen von Vogtendorf
Koordinaten: 50° 14′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 50° 13′ 48″ N, 11° 21′ 33″ O
Höhe: 316 m ü. NHN
Fläche: 2,28 km²[1]
Einwohner: 294 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 96317
Vorwahl: 09261
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Vogtendorf ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Kronach im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.[3]

Das Dorf liegt an der Rodach und am Fischbach, der dort als linker Zufluss in die Rodach mündet. Die Kreisstraße KC 12 führt nach Ruppen zur Bundesstraße 173 (0,6 km nordwestlich) bzw. nach Planersgut (1,1 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Dobrach (1,2 km südwestlich) und nach Höfles (0,6 km östlich). Ein Anliegerweg führt nach Stüben (0,8 km südwestlich).[4]

Der Ortsname geht wohl auf den Personennamen Vocco zurück und bedeutet Das Dorf des Vocco. Die Erstnennung war im Jahr 1323 im Bamberger Urbar als „vockedorf“.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Vogtendorf aus 19 Anwesen (1 Gut, 1 Dreiviertelgut, 7 halbe Güter, 3 Viertelgüter, 2 halbe Viertelgüter, 1 Viertelgütlein, 1 Sölde, 2 Tropfhäuser). Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Stadtsteinach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogteiamt Stadtsteinach. Die Pfarrei Stadtsteinach war der Grundherr über die Anwesen. Eine Mahl- und Schneidmühle unterstand der Gemeinde.[6][7]

Vogtendorf kam durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 zum Kurfürstentum Bayern. Mit dem Ersten Gemeindeedikt wurde Vogtendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unterrodach zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Vogtendorf. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Vogtendorf zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[8] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 2,279 km².[1]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Vogtendorf am 1. Juli 1972 in Kronach eingegliedert.[9]

  • Vier Wohnstallhäuser
  • Mühle
  • Ehemaliges Gemeindehaus
  • Ehemaliges Wohnstallhaus

Die folgenden Häuser listete Tilmann Breuer in dem Buch Landkreis Kronach von 1964 mit ihren ursprünglichen Hausnummern auch als Kunstdenkmale auf. Sie sind in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgerissen oder stark verändert wurden.

  • Haus Nr. 2: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Satteldach. Das Erdgeschoss besteht aus Sandsteinquadern mit geohrter und profilierter Haustürrahmung, der Scheitelstein ist mit „Johann Petter Hempfling 1763“ bezeichnet. Das Obergeschoss hat verputztes Fachwerk.[10]
  • Haus Nr. 4: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit einseitig abgewalmtem Satteldach, der Wohnteil wurde gegen Mitte des 19. Jahrhunderts aus genuteten Sandsteinquadern errichtet; die Achse der Wohnungstür bildet ein flaches Risalit. Der Stallteil im Erdgeschoss ist älter und wurde im Obergeschoss darüber erneuert.[10]
  • Haus Nr. 14a: Zweigeschossiger Wohnstallbau mit Walmdach, wohl noch aus dem späten 18. Jahrhundert. Das Erdgeschoss besteht aus Sandsteinquadern, das Obergeschoss ist verschiefert.[10]
  • Haus Nr. 14b: Zu Haus Nr. 14a gehörendes, zweigeschossiges Austragshaus mit Satteldach. Das Erdgeschoss besteht aus Sandsteinquadern, der Sturz der Haustür ist mit „17 JEH 94“ bezeichnet.[10]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 130 139 145 152 140 139 155 166 160 170 170 176 187 196 184 210 216 192 175 236 243 239 282 307 294
Häuser[11] 17 26 24 27 27 29 35 56 82
Quelle [8] [12] [12] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [12] [20] [12] [21] [12] [22] [12] [12] [12] [23] [12] [1] [24] [2]

Vogtendorf ist gemischt konfessionell. Die Protestanten sind nach St. Jakobus in Fischbach gepfarrt,[6] die Katholiken nach St. Johannes der Täufer in Kronach.[13]

Persönlichkeiten

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Johann Kaspar Zeuß

In Vogtendorf wurde 1806 der Philologe Johann Kaspar Zeuß als zweiter Sohn der Maurermeisterseheleute Michael Zeuß und Margaretha, geb. Hanna, geboren. 1856 starb er in seinem Geburtsort.

Commons: Vogtendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 694 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 310 (Digitalisat).
  3. Gemeinde Kronach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Oktober 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2023 (Gemessene Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Karl Löhner: Fischbach und seine Kirchengemeinde. Kronach 1996, S. 45.
  6. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 516.
  7. E. F. v. Guttenberg, H. H. Hofmann: Stadtsteinach, S. 98. Hier wird der Zustand Mitte des 18. Jahrhunderts beschrieben.
  8. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 605.
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 500.
  10. a b c d T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 268.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 wurden diese als „Wohngebäude“ bezeichnet.
  12. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 892, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 139 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1064, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 154 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1009 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 154 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1060 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 154 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1094 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 944 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 159 (Digitalisat).