Zeitrelais

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Schaltung mit einer Einschaltverzögerung
Schaltung mit einer Ausschaltverzögerung
Zeitrelais mit Einschalt­verzögerung, montiert auf einer DIN-Schiene

Als Zeitrelais wird eine Kombination aus einem Relais und einem Zeitglied bezeichnet, mit dessen Hilfe u. a. in der Steuerungs- und Automatisierungstechnik Ein- oder Ausschaltverzögerungen erreicht werden können.

Zeitrelais gibt es in folgenden Ausführungen:

elektromechanisch
elektronisch
eine elektronische Schaltung dient als Zeitglied

Zeitrelais sind für einen bestimmten Zeitbereich konstruiert, der von Sekunden bis Stunden reichen kann und oft in Zehnerpotenzen wählbar ist.

Die Einstellgenauigkeit und Verzögerungszeit ist bei digitalen Zeitrelais z. B. mit 0,1 Sekunden quantisiert, diese absolute Genauigkeit hängt nicht wie bei analogen Geräten von der Gesamtzeit ab.

Multifunktions-Zeitrelais bieten über einen eingebauten Wahlschalter eine Auswahl an gängigen Zeitfunktionen, z. B. ansprechverzögert, rückfallverzögert, einschaltwischend, ausschaltwischend, taktend, impulsformend.

Durch Zusammenschaltung mehrerer Zeitrelais können automatische Folgeschaltungen realisiert werden (verbindungsprogrammierte Steuerungen). Typische Anwendungen für Zeitrelais sind z. B.:

Bei komplexen Steuerungsaufgaben werden Zeitrelais und verbindungsprogrammierte Steuerungen heute kaum noch verwendet, sondern meist durch speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) ersetzt.

  • Theodor Schmelcher: Handbuch der Niederspannung: Projektierungshinweise für Schaltgeräte, Schaltanlagen und Verteiler. Siemens, Berlin/München 1982, ISBN 3-8009-1358-5
  • Fachkunde Elektrotechnik. 27., überarbeitete und erweiterte Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2009, ISBN 978-3-8085-3188-4