Bellmuth

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Bellmuth
Gemeinde Ranstadt
Koordinaten: 50° 22′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 50° 21′ 58″ N, 9° 0′ 57″ O
Höhe: 158 m ü. NHN
Fläche: 2,52 km²[1]
Einwohner: 170 (2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 63691
Vorwahl: 06041

Bellmuth ist der nach Einwohnerzahl der kleinste Ortsteil der Gemeinde Ranstadt im hessischen Wetteraukreis.

Geographische Lage

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Bellmuth liegt am südwestlichen Teil des Vogelsberges am Laisbach. Der Hauptort Ranstadt liegt westlich und ist über die Kreisstraße 198 zu erreichen.

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bellmuth erfolgte um das Jahr 1160 im Codex Eberhardi als Bellmuth.[1] Die Urkunde bezeugt eine Schenkung aus der Entstehungszeit des Codex.[3]

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Bellmuth:

„Bellmuth (L. Bez. Nidda) evangel. Filialdorf; liegt 1 St. von Nidda, hat 15 Häuser und 89 Einw., die bis auf 1 Kath. evangelisch sind, und unter welchen 15 Bauern und 2 Handwerker sich befinden. Auch hat der Ort 1 Oelmühle. – Mit Bellmuth, das in einer ziemlich alten, aber undatirten fuldischen Schenkungsurkunde vorkommt, waren die von Ortenberg eine Zeitlang und bis 1345 von den Grafen von Ziegenhain belehnt.“[4]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Oktober 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Ranstadt, Bellmuth, Bobenhausen I, Dauernheim und Ober-Mockstadt freiwillig zur Großgemeinde Ranstadt.[5] Als Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Ranstadt bestimmt. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Ranstadt wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bellmuth angehört(e):[7][1][8]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bellmuth 156 Einwohner. Darunter waren 3 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 27 Einwohner waren älter.[18] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 48 Haushaltungen lebten keine Senioren.[18]

Einwohnerentwicklung

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• 1791: 78 Einwohner[12]
• 1800: 78 Einwohner[19]
• 1806: 88 Einwohner, 14 Häuser[14]
• 1829: 89 Einwohner, 15 Häuser[4]
• 1867: 115 Einwohner, 23 bewohnte Gebäude[20]
• 1875: 126 Einwohner, 22 bewohnte Gebäude[21]
Bellmuth: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2022
Jahr  Einwohner
1791
  
78
1800
  
78
1806
  
88
1829
  
89
1834
  
120
1840
  
128
1846
  
129
1852
  
141
1858
  
128
1864
  
129
1871
  
123
1875
  
126
1885
  
141
1895
  
134
1905
  
143
1910
  
138
1925
  
139
1939
  
130
1946
  
187
1950
  
172
1956
  
149
1961
  
144
1967
  
147
1970
  
146
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
156
2022
  
185
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[18]; 2022[2]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 88 evangelische, einen katholischen Einwohner[4]
• 1961: 133 evangelische (= 92,36 %), 10 katholische (= 6,94 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Fachwerkkirche wurde im Jahre 1731 erbaut. Neben ihr stehen heute noch das Backhaus und die Hofreite Thum.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Nidda) und Verwaltung.
  5. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  6. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  8. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Ranstadt.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Bellmuth, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen im Mai 2024.
  3. Heinrich Meyer zu Ermgassen (Herausgeber): Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda, Band 1 (1995), Band 2 (1996), Band 3 (2007) und Band 4: Der Buchschmuck des Codex Eberhardi (2009), Marburg. ISBN 3770810449 (Bd. 1), ISBN 3770810597 (Bd. 2), ISBN 9783770813131 (Bd. 3), ISBN 9783863541378 (Bd. 4), Bd. 2, S. 324 f.
  4. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 6. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1716, Punkt 1425; Abs. 1. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 153 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Ranstadt, abgerufen im Januar 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Martin Röhling: Niddaer Geschichtsblätter. Heft 9. Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain. Hrsg.: Niddaer Heimatmuseum e. V. Im Selbstverlag, 2005, ISBN 3-9803915-9-0, S. 75, 115.
  10. Die Zugehörigkeit des Amtes Nidda anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 26 Punkt d) IX. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 203 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  13. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 268 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 421 (online bei Google Books).
  16. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  17. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  18. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 106, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  19. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 222 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  20. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 121 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 12. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).